Kristine Babakhanian, wie steht es um die Zukunft der sozialen Medien?

Kristine Babakhanian über die Zukunft journalistischer Inhaltsvermittlung, Smartphonenutzung bei Kindern, Medienkompetenz und Digitalisierung im Unterricht und ihre eigene Rolle in den sozialen Medien

Transkript [automatisiert mit Whisper generiert]

Hi, ich bin Patrick Zauner und ich habe mit der Social-Media-Expertin und Cosplayerin Kristine gesprochen. Sie studiert Wissenschaftskommunikation am KIT und mit ihr habe ich über ihren Studiengang, die Zukunft des Journalismus, den Umgang mit Smartphones bei Kindern und den Kontext des Unterrichts gesprochen und am Ende auch ihre eigene Rolle in den sozialen Medien thematisiert. Dabei habe ich ihr die Frage gestellt, ob wir mehr und besser staatlich geförderte Sexualaufklärung brauchen, wie denn Sexarbeit und Feminismus zusammengehen und was den OnlyFans so anders macht als andere Pornoplattformen. Viel Spaß beim Anhören. Du bist? Krissi oder Kristine, je nachdem. Du würdest dich als Anime-Girl bezeichnen? Ja, definitiv. Anime-Girl oder auch für die, die mehr in der Szene sich bewegen als Otaku. Okay. Also ist das eine Person, die du am ehesten verkörperst oder ist das ein eigenes Ding von dir? Otaku ist eine Bezeichnung für Anime-Fans, Japan-Fans, alles, was in die Richtung geht. Genau. Anime-Girl, das würde ich mich bezeichnen, weil das mein Wesen so ein bisschen verkörpert, genau. Okay, auch so, dass du Dinge zu eigen machst von Charakteren, die du sagst, boah, das ist voll das Ding. Da fühle ich mich voll repräsentiert. Genau. Also ganz viele Charakterattribute von Charakteren habe ich verinnerlicht, würde ich behaupten und deswegen würde ich schon sagen, Anime-Girl trifft das gut. Okay. Was studierst du denn? Wissenschaftsjournalismus. Okay. Das gibt es hier am KIT, als Bachelor und als Master. Du bist noch im? Bachelor. Okay. Was macht man denn mit diesem Studium am Ende? Das ist eine gute Frage und das Gute ist, man kann sich das selber aussuchen. Und was suchst du denn aus? Oh, sieht man eigentlich ganz klar. Ich bin schon sehr früh in Richtung Social Media. Damals war das noch sehr verpönt, weil das in Deutschland die Medienlandschaft noch nicht so gern gesehen wurde, da waren die Medien noch ein bisschen Feindbild und für mich war das aber sehr spannend. Ich habe erst angefangen, Online-Medien zu studieren und da ging es schon um Bildbearbeitung, Filmbearbeitung, Storytelling und das fand ich damals schon spannend und bin dann aber Richtung Wissenschaftsjournalismus gegangen. Okay. Also mehr so auch allgemein, wie verändern sich die Medien und so ein bisschen von Video Club, der Radio-Star, hin zu mittlerweile eher der Social Media-Star, also die Person, die wirklich dann eben auch, wir haben ja den Begriff des Influencers, dass man sagen würde, das sind eben auch die Personen des öffentlichen Lebens, die mehr auch zunehmend die Meinung bilden der Leute oder also auch diese Wechsel hin von typischen journalistischen Inhalten, auch mit dem Fernsehen, mit der Tagesschau vielleicht als das klassische Beispiel oder eben anderen öffentlich-rechtlichen Inhalten, dass man dann mehr dazu tendiert, dass es dann eben auf sozialen Medienplattformen stattfindet oder wie. Die Frage ist jetzt, wie genau? Was wolltest du? Naja, also wenn wir sagen, das ist dieser Wandel, den haben wir, siehst du dich da auch irgendwie als eine Vorreiterin davon? Ja, definitiv. Okay. Und was willst du dann hinterher eher konkret machen, also selbst Inhalte produzieren oder eher die Inhalte von anderen managen und beraten und betreuen? Ich mache bereits beides. Also für mich ist schon beides am Start und ich mache es auch gerne. Was ich auch mache, ist Marketing und PR, das heißt Marketingstrategien, weil viele denken, das ist eben nur ein Bildchen machen und dann ins Internet stellen bzw. auch ein Textchen schreiben und ja, ich verniedliche das jetzt, weil viele einfach die Arbeit dahinter nicht sehen, dass es tatsächlich Marketing ist und dass es auch viel mit Wirtschaft zu tun hat. Okay, aber Marketing ist jetzt dann eher wieder das kommerzielle damit, was man vielleicht auch assoziiert und nicht das informelle. Das viele, also das ist der Punkt, dass viele vergessen, dass beides zusammengehört. Ja, auch die Tagesschau und auch CDF müssen sich vermarkten, alles, was medial unterwegs ist, ist eine Form von Marketing. Man muss ja Informationen an den Mann bringen bzw. ein Produkt an den Mann bringen, sei es eine Information, sei es ein T-Shirt, whatever, aber es soll ja am Ende den Menschen erreichen, dieser Mensch soll eine Reaktion ausführen, die ist, bitte schau diese Sendung oder bitte kauf dieses T-Shirt und dementsprechend, egal, ob wir jetzt von einem seriösen Nachrichtensender ausgehen oder von der Marke Nike, die T-Shirts verkauft, beides braucht Marketing. Klar, also natürlich, in der Öffentlichkeit ohne Zuschauer bist du natürlich nichts. Es geht natürlich auch um die Aufrufe, aber wenn wir uns sagen, hey, es geht darum, die Leute zu erreichen und die sind hinterher die Währung, wie sollte sowas finanziert sein? Das ist eine gute Frage, wie finanziert sich sowas. Es ist ganz anders als Privatperson oder als Marke und es ist natürlich was ganz anderes, wenn wir hier von öffentlichem Rundfunk sprechen, der natürlich Gelder zur Verfügung hat, die jetzt wir nicht haben oder eben von größeren Marken, die eben Gelder zur Verfügung haben für Werbung und das nicht wenig. Wer später gerne Geld verdienen möchte, geht in den Bereich Marketing und Werbung, da ist viel Geld. Mein Tipp. Also wahrscheinlich aber auch eher für die Agenturen, die dann sagen können, die auch selbst die Preise festlegen können und sagen, hey, wenn wir da 10% teurer sind bei einem riesigen Budget, lässt sich das irgendwie besser auch in die eigene Haushaltskasse einstreichen. Aber kriegen die Angestellten da wirklich was von ab? Das kommt ganz auf die Arbeitsstelle drauf an. Also ich würde tatsächlich sagen, in vielen kleinen Unternehmen eher nein, da bin ich ehrlich, eher nein. Ich kann nicht pauschalisieren, aber ich kann sagen, dadurch, dass ich eben mit Mediengestaltern sprach und selber Praktikas gemacht habe in die Richtung, der Lohn ist einfach fast schon wie Taschengeld geworden und das ist für mich sehr traurig, weil die ganz oben verdienen eben natürlich an uns, an Hilfsstudenten, Auszubildenden, die im Endeffekt, genau, die im Endeffekt die harte Arbeit dahinter haben, Überstunden machen und das ist unfair. Weshalb ich sage, da steht Geld dahinter, ist, dass man sich gut überlegen sollte, in welche Richtung man geht, sich auch überlegen sollte, was will ich wirklich vom Leben, weil viele nicht wissen, will ich Kinder, will ich keine, will ich eine Familie, will ich keine. Das hat alles damit zu tun, weil der, der mehr Freizeit hat, so wie ich, kann mehr investieren in sich und seine Wünsche, in welche Richtung die oder derjenige oder die Person gehen möchte, während jemand, der eben weniger Freiheiten später haben wird durch Familie, andere Berufsziele verfolgt. Ja, und es ist alles eine Form von Zeit, Lebenszeit und wie verbringe ich diese? Absolut der typische Trade-off. Also, wenn ich das aber richtig verstanden habe, möchtest du in der Weiteren trotzdem auch beides machen, dich nicht auf eine der beiden Sachen spezialisieren, also weder selbst bevorzugt Inhalte erstellen, noch bevorzugt Inhalte von anderen betreuen. Ja, es kommt ganz darauf an. Ich bin jetzt auf einem Punkt, wo ich nicht darüber reden kann, weil jemand, der tatsächlich eine Marketingagentur aufbaut, der hat ja auch ein Team. Ja, ich bin noch im Aufbau. Ich habe noch kein Team, das mich unterstützt. Daher, es wäre für die Zukunft auf jeden Fall mein Gedanke, Leute mit ins Boot zu holen, die Begabungen haben in Richtung Medien oder Interesse wie Videos schneiden, Bilder bearbeiten, etc. So wie die Classic-Youtuber einfach, die haben auch ein Team. Das darf man nicht vergessen. In Zukunft gerne ja. Jetzt aus dem Standpunkt kann ich natürlich nicht sagen, dass das jetzt im Augenblick möglich wäre. Das ist alles eine Sache von Zeit. Okay, also wirst du aber auch dann soweit opportun bleiben, dass du sagst, du hältst dir beide Möglichkeiten offen. Ja, klar. Irgendwo muss ja Geld rein. Das heißt, ich muss Aufträge annehmen, entgegennehmen, das Geld reinkriegen und dann reinvestieren in mich und meine Ziele. Klar. Wenn wir jetzt vielleicht nochmal zum Studium zurückkommen, gibt es da irgendwie so auch, dass du sagst, hey, das ist wirklich die Qualifikation des Studiums, das hilft mir sehr für meine Arbeit oder ist es mehr auch, dass du sagst, das ist mehr so autodidaktisch irgendwie auch beigebracht und man lernt so, während man es eben tut? Mein Studium unterscheidet sich stark von dem, was ich mache, weil mein Content ja in eine ganz andere Richtung geht. Wissenschaftsjournalismus ist ein sehr spannendes Themengebiet und ich sehe da unglaublich viel Potenzial, auch in den Medien, den Leuten das nahezubringen, die Themenwissenschaft. Aber die Art, wie es gemacht wird, ist nicht up-to-date, meiner Meinung nach, weil dort sehr viele kompetente Menschen sitzen, Wissenschaftler, Wissenschaftsjournalisten etc., ganz kluge Köpfe, die leider aber nicht mit dem Vibe der Zeit gehen und die Leute sich natürlich logischerweise lieber Leute mit bunten Klamotten tanzend angucken, als jetzt jemanden, der eine Dreiviertelstunde über Teilchentrennung redet, ist ja klar. Das Thema an sich könnte super spannend aufbereitet werden und ich glaube, auch da sehe ich mich in der Verantwortung, das auch zu tun in Zukunft, einfach zu modernisieren, ja, so eine Brücke zu bilden. Denkst du, dass dann also die typischere oder einfach die allgemeine Wissenschaftskommunikation in so ein bisschen so einer Krise des Selbstverständnisses ist? Von wie gestalte ich irgendwie auch meine bisherigen Inhalte, die vielleicht irgendwie auch eine längere Zusammenfassung eines Journals sind, so, dass es wirklich auch viele Menschen erreicht und wieder klassisch interessiert? Also unter dem Gedanken von, die Zeit wird eben nicht mehr in Büchern verbracht oder auf irgendwelchen Internetseiten, sondern viele Menschen, gerade auch junge Menschen, bevorzugt irgendwie auf TikTok oder auf Instagram. Ja, sehr spannend. Ich hatte ein Podcast-Seminar und da sieht man tatsächlich, dass mein Studium sehr wohl Sinn ergibt, weil es gab ein Podcast-Seminar, was ja super zu unserem Zeitgeist passt. Podcasts werden immer beliebter. Und der Herr, der Dozent, fragte, wer liest denn heutzutage überhaupt noch Zeitung von euch? Ich fand die Frage sehr berechtigt. Witzigerweise mein Gang, alle haben Zeitung, alle lasen Zeitung. Und er hat gesagt, durchschnittlich seid ihr die erste Gruppe, bei der ich sehe, dass alle Zeitung lesen. Und das muss man sich vor Augen führen. Und das sage ich nicht als Kritik. Oh, ihr Bösen, die ihr nicht Zeitung liest. Nein. Es ist mehr zu verstehen, es ist ein gesellschaftlicher Wandel passiert. Wir können nicht davon ausgehen, dass Leute wie du oder ich ein Stück Papier in die Hand nehmen und Zeitung lesen. Wobei, wenn wir uns das typische Zeitungsbusiness anschauen, ist es ja so, dass das Drucken von Zeitungen am Ende einen Bruchteil des Geldes ausmacht. Aber die gesamte Recherche dahinter, die muss natürlich finanziert sein. Genau, wie viele Journalisten haben wir, die sehr kompetent sind, die rausgehen aus dem Studium, Volontariate machen müssen, Praktika, unentgeltlich. Was ich schon unter aller Sau finde, und das spreche ich ganz ehrlich an, schande ich über alle Verlage, die ihre Praktikanten und ihre Volontäre nicht bezahlen. Weil das ist Ausbeutung. Die leisten die gleiche harte Arbeit über einen sehr langen Zeitraum hinweg. Das sind ja meistens ein halbes Jahr, ein Dreivierteljahr, ein Jahr, wo kompetente Menschen sitzen, ihre Lebenszeit verbringen, dafür für jemanden zu arbeiten, der sie nicht mal bezahlt. Und wir sind natürlich bei der Frage, wer kann sich das überhaupt leisten? Erstens natürlich sowieso hinterher mit der Bezahlung, das ist natürlich auch ein abschreckender Punkt. Man verdient als Journalistin ohnehin nicht so viel Geld. Aber auch um den Weg dorthin überhaupt einzuschlagen, muss man ja sehr viel auf sich nehmen, ein großes Risiko haben, nur für die Chance, dass es am Ende klappt. Und da sind wir dann auch bei dem Punkt von, wer will dann eben unbezahlt sowas überhaupt leisten? Es sind ganz, ganz, ganz viele Jugendliche interessiert an diesem Beruf. Und das ist auch berechtigt, weil Journalismus ist einfach überall. Journalismus, Marketing gehört irgendwo mittlerweile zusammen, es fusioniert mittlerweile. Schade ist aber, dass der Weg sehr erschwert wird. Und weil eben der klassische Journalismus und der moderne Journalismus nicht mehr miteinander funktionieren, muss es mittlerweile neuere Methoden geben, den Journalismus anzugehen. Also ja, ich erinnere mich auch an so, ich weiß nicht mehr, wo genau das war, aber es waren Umfragen, wo man einfach Leute gefragt hat, was wollt ihr später in der Berufspflicht tun? Und während es dann eben früher auch so gerade bei Kindern die klassischen Berufe waren, ist es mittlerweile eher so die Sache YouTuber oder eben Social Media Stars in der Berufspflicht. Also ich denke, das trifft dann vielleicht gerade mit dieser Fusion von Inhalte erstellen, dass das eben nicht mehr der klassische Journalist ist, zusammen mit sowas. Heutzutage sind es eben Influencer. Ich würde fast schon behaupten, und ich weiß, das ist eine dreiste Behauptung, der moderne Begriff des Influencers ist nichts anderes als ein Journalist, weil er muss Bilder bearbeiten, Videos bearbeiten und Inhalte produzieren. Aber geht damit nicht auch so ein bisschen eine Kontrolle verloren von, also die Inhalte erinnern sich natürlich auch ohnehin. Die typischen Inhalte, die man auch findet, die große Reichweite erlangen, sind ja jetzt nicht die klassischen Informationen, sondern eher gehören in die Kategorie Unterhaltung. Und wenn wir… Es gibt auch Unterhaltungsjournalismus, da muss man ganz klar unterscheiden. Beide sind Journalist… Also beide sind journalistische Tätigkeiten. Man muss aber ganz klar sagen, der richtige Journalismus hat eben Kriterien, strenge Kriterien und Regelungen, was unter Journalismus zählt. Er hat auch einen Kodex, wie man verfahren sollte. Genau. Aber die Bild-Zeitung nennt sich auch journalistische Tätigkeit. Das stimmt. Just saying. Das ist ja auch die Zeitschrift mit den meisten Rügen vom Verband. Und trotzdem dürfen die weitermachen. Absolut, klar. Also die Sonderstellung der Presse in diesem Land, gerade auch von einem Grundrechtsgedanken, kommt natürlich auch mit der Gefahr eines Falschverstehens mit sich und mit einem Risiko, dass Menschen das irgendwie immer wieder aufs Neue hinausschieben. Aber wenn wir das dann eben schon wissen, wie kann man dann verhindern, dass der Journalismus eben nicht nur typische Unterhaltung ist? Und wenn sowas auch sehr viel durch Placements finanziert ist, also wenn man sich anschaut von YouTubern, die früher den Großteil ihres Geldes mit den Werbeeinnahmen von YouTube direkt gemacht haben, ist es mittlerweile eher der Fall von, oh, ich habe einige hunderttausend Klicks pro Video, ich habe einen Partner, die würden mir ein Placement bezahlen, zack, 10.000 Euro, so in die Richtung, dann ist es halt schon für, sagen wir, man macht vier YouTube-Videos im Monat relativ viel Geld. Wenn wir dann aber Kurzinhalte haben, ist es schwierig natürlich, das so gleichzusetzen. Also wenn ich irgendwie ein 10-Minuten-Video habe, dann ist irgendwie 20, 30 Sekunden Placement irgendwie leicht untergebracht. Wenn wir aber jetzt irgendwie Reels haben, müssen die ja quasi vollständig dieses Placement einfach sein und dann eben ab und an mal ein Placement allgemein. Gräbt man da nicht ein bisschen in die Gefahr, dass es schwierig wird, mit sinnvolleren Inhalten quasi sein Geld zu verdienen? Definitiv, ja. Es ist schwieriger, aber wenn es den modernen Vibe einfach ein bisschen repräsentieren würde, wie jetzt ich zum Beispiel aus der Anime-Szene, ich bin viel in Comics unterwegs und Mangas, also japanische Comics. Und wenn man zum Beispiel diese Zielgruppe ansprechen möchte und sagt, ey, wir wollen euch auch ein bisschen wissenschaftlich trainieren, die meisten sind daran nicht interessiert, dann muss man eben umdenken und nicht sagen, okay, ich zwinge euch jetzt eine Art Video anzuschauen, das sie überhaupt nicht interessiert, vor allem auch die Jüngeren nicht. Dann kann man Comic-Inhalte draus machen und das interessant aufbereiten. Das haben wir zwar auch schon, gibt es ja auch, dass man Wissenschaft in Comics packt, aber eben immer nur informativ. Es fehlt das Entertainment, ja, es fehlt dieses Boom, Bam, Wow, es fehlt dieser Nervenkitzel dahinter. Wir Menschen tendieren immer zu Dingen, die uns ein gutes Gefühl geben. Und wenn wir eine spannende Geschichte lesen oder einen coolen Menschen sehen, dann sind wir fasziniert, dann sind wir begeistert, dann sind wir so inspiriert. Und wenn Wissenschaft inspirieren würde oder der richtige Journalismus inspirieren würde, wenn wir Jugendlichen mehr Wissen geben würden über Politik etc. auf eine Art und Weise, die sie anspricht, dann könnten wir eine neue Generation formen, die einfach auch gelehrter ist, ohne das auf diese klassische, strenge akademische Art machen zu müssen. Aber gibt es nicht vielleicht ein inhärentes Problem darin, dass manche Inhalte sich nicht so leicht, so spaßig darstellen lassen? Also gerade auch, wenn man sagt, hey, wir leben im Zeitalter von Krisen. Das kann man vielleicht ein bisschen durch schwarzen Humor irgendwie aufbessern, aber wirklich unterhaltsam finden die Leute es irgendwie nicht. Oder man steht vor der Schwierigkeit, dass sich eben nicht alles lustig darstellen lässt und dass schon gar nicht auch irgendwie längere, komplexere Inhalte runterzubrechen sind. Insofern stellt sich ja doch die Frage, wie man vielleicht auch fast die Jugend wieder mehr zu einer Selbsterziehung bekommt, dass man kritischer und eigenständiger Dinge reflektiert. Also auch wenn ich vor TikTok irgendwelche Videos schaue, ist es ja selten so, dass ich nach drei Stunden sagen würde, hey, das war in irgendeiner Art und Weise informativ. Würde ich hingegen, ohne das irgendwie zu positiv darstellen zu wollen, mir drei Stunden Arte-Dokus anschauen, wäre da mehr kultureller Mehrwert vielleicht. Ja, du würdest nach 20 Minuten einschlafen. Okay. Kann man vielleicht so sehen, ja. Aber doch schätzen ja gerade auch ältere Menschen das. Es muss es geben. Es muss parallel, es muss koexistieren. Es geht nicht anders. Es muss die komplexeren Inhalte geben, wie Arte-Videos etc., die so diesen typischen dokumentativen Charakter haben. Es muss aber auch eben für die Generation, die jetzt da ist und kommt, auch andere Inhalte geben, die sie in die Richtung bewegen. Weil wenn ich schon ein Grundwissen gar nicht besitze, weil mir das nie beigebracht wurde, je nachdem. Man muss bedenken, nicht jeder kommt nicht aus bildungsstarken Familien. Wie soll ich dann an den Punkt kommen, dass ich mir sowas anschaue oder Interesse dafür zeige? Weil die meisten, ich habe letztens in der FAZ gelesen, jeder dritte oder vierte Jugendliche wächst auf in einer Armutsfamilie. Das heißt, da sind ganz, ganz, ganz viele Sorgen. Überlebt meine Familie? Kann ich überhaupt Bücher kaufen? Wie soll dieser Mensch überhaupt sich darüber Gedanken machen? Oh, was will ich mit meiner Zukunft machen? Wie will ich die Welt verändern? Das ist leider immer noch denen vorbehalten, die aus besseren Familien kommen. Und ich sehe das als Aufgabe, dass diejenigen, die besser situiert sind, sich das zur Aufgabe machen, denen, die es nicht sind, den Weg zu ebnen, indem sie sagen, hey, ich muss mich irgendwo von meinem Ego verabschieden und sagen, okay, ich bin zwar ein Fachexperte, aber ich werde das jetzt so für dich erklären als ein Laie und Anfänger, damit du selber Interesse daran zeigst und dann den Weg auch gehst, zum Beispiel Wissenschaft zu studieren. Ganz viele, die ja aus ärmlichen Verhältnissen kommen, sind aufgewachsen mit, ich finde Biologie interessant, weil ich es in einem spannenden Film gesehen habe und da beschäftigen sie sich damit. Man muss eben klein anfangen und Kinder schon dafür begeistern. Du kannst einem Kind nicht ein Mikroskop hinstellen und sagen, so, jetzt machst du aber Biologie, das wird bestimmt funktionieren. Nein, du erklärst dem Kind, weshalb das so spannend ist, warum seine Organe so sind und etc. Und alles sehr, sehr bildlich, sehr bunt, sehr, sehr nahbar, etwas, wo er nahbar greifen kann. Und manchmal muss man das mit jungen Erwachsenen genauso tun. Und dann kann man sie auf diesen Weg schicken, zu sagen, so, und jetzt irgendwann kommt der Punkt, wo du eben tiefere Inhalte oder Bildungsinhalte erstellen kannst, wenn du willst. Den Punkt, den du vielleicht am Anfang angeführt hast, maßlaufische Bedürfnispyramide, das kennt ja jeder. Also erstmal müssen die ganzen Grundbedürfnisse gedeckt sein, bis man am Ende sagen würde, Bildung als ein Ding der Selbstverwirklichung, und das tue ich, ohne irgendwie jetzt damit direkten, konkreten Zweck zu verfolgen. Da muss natürlich einiges erstmal an Grundvoraussetzungen erfüllt sein. Ist das nicht aber dann am Ende eher auch Punkt der Schule, dass man versucht, alle Leute aus allen Einkommensschichten gehen, mal von privat schon abgesehen, in die gleiche Schule und haben da bestmögliche Chancen. Also klar, die Schule steht auch selbst vor dieser Herausforderung natürlich, wie man auch diese von vornherein unterschiedlichen Voraussetzungen so hinbekommt, dass man Menschen bedarfsgerecht auch betreut. Und wenn man irgendwie die Akademiker Familie hat und irgendwie steht zu Hause das Bücherregal und man liest schon als kleines Kind sehr viel und so weiter, ist natürlich was komplett anderes, als wenn man irgendwie vielleicht auch in der Kindheit geflohen ist und hierher kommt und irgendwie erst noch die zusätzliche Sprache lernen muss. Geht das Ganze dann aber nicht irgendwie, nicht nur mit der Rolle von wo ich mache, also um es vielleicht auch ein bisschen zynisch zu formulieren, durch TikTok schauen und gerade auch durch die richtigen TikTok-Inhalte, wird doch kein Kind irgendwie in der sagen, Mensch, da werde ich Wissenschaftler. Doch, das kann durchaus passieren. Ich finde, wenn man richtig kurze, interessante Videos macht, es gibt ja Kinder, die dann Interesse zeigen. Ich bin Nachhilfelehrerin nebenbei und ich habe mit meiner Nachhilfeschülerin, sie hat einen Lieblingsmanga, der heißt Attack on Titan. Da geht es darum, dass eben eine Stadt belagert wird von Riesen. Und ich habe ihr erklärt, warum das philosophisch gerade so wichtig und aktuell ist. Erstens, sie ist 14 und sie wusste nicht mal, was der Begriff Philosophie bedeutet, was mich schon schockiert hat. Eine 14-Jährige wusste das nicht. Das war schon der Punkt, wo ich dachte, wow, mit 14 wusste ich, was Philosophie ist. Ich habe zwar nicht das Fach gelernt, aber ich wusste, was das Wort Philosophie bedeutet. Dann habe ich ihr erklärt, dass es in Attack on Titan um Krieg geht, um Freiheitsraub, es geht um seine Moral. Und habe ihr all diese philosophischen Begriffe beigebracht durch einen Manga. Also vollkommen lächerlich eigentlich. Es sind ja nur Zeichnungen, aber diese Zeichnung hat sie interessiert. Also dachte ich, ich bilde eine Brücke. Und plötzlich hat sie gesagt, okay, wenn man das aus der Perspektive sieht, dann ist das ja voll spannend, weil das hat ja auch mit Politik zu tun. Und ich sage, ja, aber das erklärt dir keiner. Viele schauen auf diese Büchlein und denken, das sind halt nur nette Zeichnungen, aber dass man darin auch Tiefgang sehen kann und das Menschen auch anders beibringen kann, das will man manchmal aufgrund von Stolz nicht sehen. Ich weiß nicht, also ich würde schon auch glauben, dass Mangas sehr auf der Ebene sind wie auch typische Bücher. Also sie erzählen Geschichten, aber das tun sie auf eine Art und Weise, wo du die Charaktere, um die es geht, immer wieder begleitest, über Stunden hinweg. Also wenn du ja auch irgendwie liest, du beschäftigst dich stundenlang nur mit dieser Geschichte und wächst da richtig quasi hinein und baust deine eigene Welt zusammen und stellst die Dinge vor. Also auch selbst dann, wenn es ein Comic ist, denkst du ja trotzdem visuell noch Dinge dazu oder in welchem größeren Setting das Ganze stattfindet. Können das dann wirklich trotzdem TikToks, um da provokativ beizubehalten? Das ist schwierig, weil man muss verstehen, dass TikTok leider auch eben eine App ist, die Zeit verschwenden soll. Das heißt, ich bin in der Eigenverantwortung, wie ich Medien nutze. Und das ist etwas, da muss man Kinder auch drin erziehen. Also, ja gut, aber Kinder haben ja viel weniger die Möglichkeit von dieser Selbstregulation und von der Eigenverantwortung. Ja, da muss man wirklich sagen, okay, guck mal, das hat bestimmte Auswirkungen auf dich. Also ich war immer ehrlich zu Kindern, da ich viel mit Kindern zu tun hatte und habe ihnen ehrlich gesagt, pass mal auf, wenn du drei Stunden vor TikTok sitzt, ist okay, kannst du machen, aber in den drei Stunden hättest du jetzt auch einen spannenden Manga lesen können oder ein cooles neues Spiel spielen, das dich inspiriert, vielleicht selber ein Spiel zu konzipieren, vielleicht selber eine Geschichte zu schreiben. Stattdessen sitzt du da und schaust dir manche Menschen an, die nichts Besseres tun, als vor der Kamera tatsächlich rumzutanzen. Außer dieser Tanz inspiriert dich selber, Instagram zu machen, um in Richtung, hey, ich mache was aus meinem Leben. Das ist dann wieder was anderes, wenn man es als Inspiration nimmt, zu sagen, hey, ich möchte auch Influencer werden, okay, das ist Arbeit, aber ich mache mir die Arbeit, die meisten machen es aber nicht. Und da sehe ich ganz klar die Verantwortung zu erklären, was Medien sind, was ihr Ziel ist, vor allem gerade mit TikTok, Instagram. Und Was gibt’s jetzt hier noch? Twitter, Facebook. Man muss bedenken, es gibt sieben oder acht Apps, auf denen wir uns den ganzen Tag bewegen, wenn nicht sogar mehr. Und das ist alles Zeit. Zeit, Zeit, Zeit. Dann haben wir jetzt aber auch den Punkt von, viele Kinder kriegen immer früher ihr Handy. Und es ist mittlerweile irgendwie auch eine Selbstverständlichkeit geworden, dass man irgendwie schon fast schon in der Grundschule irgendwie ein Smartphone hat. Und wer das nicht hat, der ist irgendwie dann Außenseiter. Und welche Marke das iPhone hat. Dann haben wir Kinder, die nochmal sehr viel mehr auf solche Statussymbole geben als Erwachsene. Die sagen, hey, wenn mein Handy irgendwie funktional ist und ich dies und jenes damit tun kann, dann passt es schon für mich. Wie geht man damit um? Also, dass bestimmte Eltern auch vielleicht eher sagen, hey, mir ist es wichtig, dass mein Kind irgendwie auch nicht ausgegrenzt ist. Und deswegen gebe ich ihm irgendwie das neueste tolle Handy und verwende da einen großen finanziellen Teil meines eigenen Einkommens darauf, um zu gucken, dass es meinem Kind gut geht. Aber also natürlich aus einer positiven Intention. Aber die Frage ist, würdest du unterschreiben, dass es zu guten Resultaten führt? Und wenn nicht, wie kann man das dann angehen? Wow, sehr schwierig. Ich bin keine Mutter. Ich habe keine Kinder. Dementsprechend würde ich es sogar von Kind zu Kind abhängig machen. Ich bin sehr früh aufgewachsen mit technischen Gerätschaften. Ich hatte mit sechs meine erste PlayStation, mit elf mein erstes Handy. Zwar schwarz-weiß, das war nicht fancy iPhone wie heute, aber ich war technisch sehr gut ausgestattet. Hat aber dazu geführt, dass ich mich angefangen habe, für Technik zu interessieren, was zu dem Zeitpunkt für Frauen sehr ungewöhnlich war. Die meisten Mädels haben mit Barbie und Baby-Bone gespielt und ich habe fernsteuerbare Autos gehabt und Konsolen. Und es hat mich geprägt, dass ich gesagt habe, wow, cool, ich finde Technik mega nice. Es macht mir Spaß. Ich möchte in die Richtung. Mich hat das positiv geprägt. Kann aber bei allen Kindern unterschiedlich sein. Ich habe oft beobachtet, dass in Deutschland vor allem, dass Gaming bei Eltern gar nicht gut ankommt, dass sie sagen, nein, mein Kind vor dem Bildschirm den ganzen Tag, es soll rausgehen und spielen. Ja, frische Luft ist wichtig. Ja, und Bewegung vor allem. Ja, und Bewegung ist auch wichtig. Aber nimm doch dem Kind nicht weg, was ihm Freude macht, weil dann ist es für ihn ja eine Strafe rauszugehen. Die Assoziation damit ist dann toll. Jetzt muss ich weg von etwas, das mir Freude macht. Und ja, gesunde Grenzen ist wichtig, dass man sagt, ey, nach zwei Stunden solltest du vielleicht echt mal eine Runde um den Block laufen für deinen Rücken. Aber sag das doch positiv. Sag doch, hey Kind, ist doch toll, dass du Spaß hast. Aber komm, Sonne scheint, geh raus, iss ein Eis. Hier hast du zwei Euro. Ja, damit du auch mal ein bisschen frische Luft schnappst. Positiv. Aber die meisten Eltern sind leider toxisch. Bleiben wir vielleicht noch mal bei der regulativen Perspektive. Also ich hatte vor kurzem gelesen, dass es jetzt doch irgendwie an manchen Schulen, dass man da sich gegen ein generelles Handyverbot ausspricht. Und das ging, glaube ich, noch um die Grundschule. Oder in China gibt es jetzt ja auch relativ starke Bestrebungen dahin, dass man sagt, hey, irgendwie eine Stunde am Tag, that’s it. Und da können auch die Eltern nicht mal was dagegen tun. Also kann man natürlich jetzt darüber reden, inwieweit der Staat überhaupt die Kompetenz haben soll, den Menschen vorzuschreiben und gerade auch in dieses Erziehungsrecht reinzukrätschen und zu sagen, hey, das ist Teil staatlicher Regulation. Aber wäre es nicht eine gute Sache, wenn die Gesellschaft sich eigentlich darüber wäre, wie viel medialer Konsum von Kindern irgendwie wichtig ist und vielleicht aber auch begrenzt ist? Eine generelle gesellschaftliche Regelung finde ich nicht gut, weil eben alle unterschiedlich sind. Ja gut, aber Regelung muss man vielleicht nochmal unterscheiden von Konsens. Also dass man sagt, hey, wir als Gesellschaft sind uns darüber einig, irgendwie vier Stunden am Tag, da wird es schon langsam kritisch, aber so ein bis zwei bis drei, das ist noch okay. Ja, ich bin sieben bis zehn Stunden am Tag an technischen Gerätschaften. Gut, aber es geht ja auch um die Frage, wie du sie nutzt. Also wenn du den ganzen Tag TikToks schaust, ist ja noch was anderes, als wenn du sagst, hey, ich recherchiere gerade und schreibe meine Hausarbeit für die Uni. Ja, ich mache alles mit dem Handy, das ist der Witz. Das heißt, bei mir könnte man sagen, also von außen betrachtet würde man sagen, die sitzt ja nur am Handy, will sie nicht mal was arbeiten? Also diese typischen, sehr salopp gesprochenen, sehr ja, vorbelasteten Anklagen. Aber dieser Mensch weiß nicht, ich lese die Tagesschau auf dem Handy, ich beantworte meine E-Mails auf dem Handy, ich produziere Content auf dem Handy, ich bearbeite meine Videos auf dem Handy, ich bearbeite meine Bilder auf dem Handy. Das heißt, den ganzen Tag arbeite ich auf meinem Handy. Ich kann dir sage und schreibe genau eine Stunde sagen, die ich nur zum Entertainment nutze. Das war’s. Aber machen Kinder genauso? Ja. Nein, aber vom Kindespunkt, also von dem Punkt Kind würde ich sagen, okay, informativ dem Kind beibringen. Ihnen wird ja gar nicht beigebracht, was du alles mit dem Handy machen kannst, informativ. Ich habe meine Nachhilfeschülerin und jedes Mal, wenn sie Wörter nicht versteht, sage ich ihr, guck mal, du hast ein neues iPhone. Google es doch einfach, wenn du es nicht verstehst. Und sie kommt nicht mal auf die simple Idee zu sagen, ich verstehe nicht, was Philosophie bedeutet, ich google es mal. Oder mittlerweile vielleicht auch, ich frage, ein großes Sprachmodell wie GPT, ist es dann vielleicht auch irgendwie wieder eher Aufgabe der Schule zu sagen, hey, wir müssen wegkommen von klassischen Aufgabenblättern und irgendwie hin zu mehr digitalen Inhalten und natürlich aber auch, also es gibt den Punkt von Digitalisierung ist jetzt noch nicht bewerkstelligt, indem wir sagen, hey, wir nehmen alles, was wir im Analogen machen, auch irgendwann Anträgen, Dokumenten und so weiter und wir scannen es ein und es ist schon fertig. Sondern da steckt mehr dahinter, steckt ein Konzept dahinter, wie man das Ganze aufzieht. Wir brauchen entsprechende andere Aufgabenblätter. Wir brauchen vielleicht auch andere Aufgaben. Und man braucht auch andere Software dafür und natürlich auch das entsprechende Gerät, auf dem das alles stattfindet. Wäre mehr medienfokussierter Unterricht, aber auch in einer kritisch reflektierenden Form wichtig für Kinder? Also kritisch auf jeden Fall. Man sollte das Ganze kritisch beäugen, weil Medien haben leider auch ganz, ganz viel negative Sachen wie Pornografie und andere Dinge, die einfach Kinder nicht regulieren können. Ganz klar, es gibt mittlerweile Safe-Sendungen für Kinder und man kann auch Apps einfach nicht erlauben, sie zu downloaden, etc. Ich bin ja, wie gesagt, kein Elternteil, aber ich weiß solche Dinge. Und da, man muss es kritisch beäugen. Man muss da wirklich eine gesunde Form von Umgang mit lernen. Also wenn wir sagen mal, einen Achtjährigen würdest du auch kein Maschinengewehr in die Hand geben, das funktioniert bestimmt. Macht man nicht. Das ist jetzt ein sehr krasses grafisches Beispiel. Aber Medien haben Auswirkungen auf uns. Das heißt, wenn ich mich den ganzen Tag mit Konsum beschäftige, was passiert mit einem Kind, das noch nicht das kritische Denken gelernt hat? Es will konsumieren, weil es denkt, okay, das ist richtig. Typisches Platons Höhlengleichnis. Das sagt jedem was, würde ich davon ausgehen. Man sieht den ganzen Tag einen Film und denkt, dieser Film ist Realität. Dann kommt jemand von außen und sagt, das ist aber nicht die Realität. Und deswegen haben wir auch das Problem, dass viele mit sich selbst unzufrieden sind. Ganz viele Jugendliche sind depressiv, selbst Zweifel, selbst Kritik, haben das Gefühl, sie seien nicht genug, weil sie mit unrealistischen Bildern konfrontiert sind, die 50 Filter übereinander haben und sagen, okay, das ist die Realität, so musst du aussehen. 90, 60, 90 für Frauen, 1,75 bitte, blond, blauäugig. Oder wenn das nicht, dann gibt es das andere Okay-Frauen-Bild, das heißt, du musst curvy sein und das sein und jenes sein. Du bist immer konfrontiert mit dem Bild zu wenig, zu das, zu dies, zu jenes, weil man im ständigen Vergleich ist. Und das ist rein psychologisch überhaupt nicht gut für ein Kind. Dieses ständige Vergleichen macht Unzufriedenheit, weil die Medien generieren die nicht, du bist okay, so wie du bist, weil es die Wahrheit ist. Du bist völlig in Ordnung, so wie du bist. Du brauchst nicht das Nike-T-Shirt, du brauchst nicht das neueste iPhone und du brauchst auch keine 90, 60, 90, um dich als Frau wohlzufühlen. Du musst auch als Mann nicht ganz körpertrainiert sein und aussehen wie ein Dwayne The Rock Johnson. Du bist ein ansehnlicher Mann, auch ohne das. Aber dadurch, dass sie Inhalte konsumieren, die ihnen das Gefühl geben, sie seien nicht genug, passiert natürlich in der Psyche auch etwas. Ich bin nicht genug und das kompensiert man dann. Und da ist das Problem, dass ganz viele Marketingpsychologen dahinter stecken und sagen, oh nice, daraus machen wir jetzt Geld und sichere kleine Kinder. Cool, wir verkaufen ihnen Klamotten, wir verkaufen ihnen neue Handys, wir verkaufen ihnen irgendwelche Supplements, die eigentlich gar nicht gut sind für Kinder, wie zum Beispiel auch Energydrinks, auch nicht gut für Kinder im Wachstum, Red Bull. Wie viele Jugendliche mit 14 sehen drei Red Bull am Tag trinken? Mein Herz rast schon nach einem Red Bull. Und das ist das Problem. Darauf mache ich auch aufmerksam. Viele Medien, Marketingmenschen würden das jetzt nicht mal sagen, weil wir müssen ja verkaufen etc. Ja, aber es ist ja sehr offensichtlich. Es geht um Wirtschaft. Es geht nicht um dein Wohl. Es geht darum, dass diese Apps generiert wurden, um dir was zu verkaufen. Und wenn, dann nur das Gefühl zu verkaufen, du seist scheiße, damit du ein Produkt kaufst, das dich angeblich besser fühlen lässt. Klar, wenn wir auch soziale Medien betrachten, wie auch vor allem Instagram, was wahrscheinlich mit die meisten Menschen nutzen, also Twitter ist ja irgendwie sowieso mittlerweile außen vor. Dann sehen wir in jedem Fall auch, dass die sämtlichen sozialen Funktionen von Instagram in den Hintergrund treten. Also wir haben zwar noch irgendwie viele Storys, aber wie vielen anderen Menschen folgt man auch, denen man nicht persönlich kennt und kriegt dadurch eine verzerrte Wahrnehmung? Wir haben die vielen Reels, die auch einfach so einen Beitrag in den Feed gespült werden. Also es gibt zwar, glaube ich, noch oben diese Funktion, dass man irgendwie draufgeht auf irgendwie nur gefolgt und so weiter, dass man das kriegt. Aber wir haben so eine generelle Diffusion hin zu, es vermischt sich so ein bisschen Privates mit sehr viel Kommerziellen. Und es ist natürlich auch schwierig, damit zu konkurrieren, gerade auch so von einem irgendwie langsamen, schwerwiegenden evolutionären Prozess, der irgendwie auch auf ein ganz anderes Leben ausgelegt ist oder eher uns dahin sehr gut gebracht hat, der jetzt vielleicht auch ein Stück weit instrumentalisiert wird von dann eben den gesamten Marketing-Experten, diese riesigen Firmen, wo nur Menschen dahinter sitzen und irgendwie aus Analytics-Daten rausziehen. Wie können wir die Leute noch länger mit ihrer Aufmerksamkeit bei uns halten? Ich finde das aber nicht wieder zum radikaleren Punkt von wegen, hey, wir können gar nicht damit gut umgehen und wir sollten entsprechend einfach das Ganze sein lassen und vielleicht auch irgendwie sagen, hey, wir müssen das einschränken, weil es nicht funktioniert mit dieser Selbstregulation. Wir müssen Verantwortung übernehmen und das als Tool sehen und lernen, mit diesem Tool umzugehen. Das klingt jetzt sehr nach so leeren Worten, die wir sonst irgendwie auch immer hören, also gerade auch irgendwie Politik, irgendwie so, das müssen wir mit diesen Dingen tun, da haben wir diese große Pläne. Ja, ganz klare Umsetzung heißt, ich wache morgens auf und schaue nicht direkt auf mein Handy, sondern zum Beispiel, ich kann mit meinem Handy einfach entspannte Musik anmachen, bewusst keine Nachrichten lesen, sondern erst mal Musik anmachen. Entspannte Musik, einen Kaffee trinken. Es ist ein Tool, nicht das Handy beherrscht mich, sondern ich beherrsche das Handy. Ja, das ist tatsächlich mein Ansatz. Also es sind keine leeren Worte, auch ich korrigiere mich immer wieder. Ich merke, sobald ich fünf Minuten an TikTok sitze, mache ich mir bewusst, du hast jetzt fünf Minuten leere TikToks angeschaut, ohne mich anzuklagen, weil Anklage ist wieder toxisch, sondern zu sagen, also ich selber sage dann zu mir einfach, Girl, come on, nimm dein Skateboard, geh raus, frische Luft, bewege dich, weil ich bewege mich gerne. Ja, oder ich sage, nee, ich probiere jetzt mal ein neues Spiel aus, weil die fünf Minuten hätte ich jetzt einfach anderweitig investieren können. Ja, und zwar in mich und mein Wohl etwas, das mir Freude bringt. Für andere ist es vielleicht Manga lesen oder für die Nächsten wäre es vielleicht mit Leuten einen Abend Poker zu spielen. da wirklich bewusst zu sagen, ist das gerade gut für mich? Einfach diese Frage kurz zu stellen, was macht das mit mir jetzt in diesem Augenblick? Ist das gerade gut für mich? Und wenn du merkst, nein, dann musst du umswitchen zu, was wäre denn jetzt gut für mich? Das Problem ist, die meisten wissen das nicht mal. Und wie bekommen wir die meisten Menschen hin, dass sie so sind wie du? Prozess. Es ist ein Lernprozess. Sich selbst kennenlernen, was für ein gut ist, kennenlernen und potenzielle toxische Gefahrenquellen ausschalten. Wenn man merkt, man kommt ins Vergleichen, wohl oder übel, machen wir das. Dann sich nochmal vor Augen zu führen. Erstens, es sind Medien. Alles in den Medien ist fake. Alles, alles, alles ist fake. Das, was fake ist, ist nicht real. In Realität bin ich völlig in Ordnung. In Realität sind alle Menschen unterschiedlich und das ist vollkommen in Ordnung. Das muss so sein. Das ist schön. Vielfalt ist etwas Tolles und Schönes. Und dann wirklich in die verantwortungsvolle Rolle zu gehen, zu sagen, ich schaue mir gute Inhalte an, höre mir einen spannenden Podcast an, schaue mir ein Anime auf meinem Handy an. Zwei Stunden Arthedoku. Kann man machen. Ganz ehrlich, wenn jemand daran Freude hat, das habe ich nicht zu kritisieren. Wenn es dieser Person gut tut, wenn es dazu führt, dass sie sagt, ich habe meine Zeit sinnvoll für mich verbracht. Ich schaue auch Tagesschau, ich schaue auch Arte, aber immer unterschiedlich. Ich schaue in dem Moment, wie jetzt hier in diesem Moment, was tut mir gut und mir tut es gerade gut, dass ich Menschen was weitergeben kann aufgrund der Fehler, die ich tat. Wenn wir auch sagen würden, hey, soziale Netzwerke sind dazu konstruiert, die Menschen abhängig davon zu machen und die Menschen sind irgendwie auch abhängig davon und können gar nicht mehr anders. Das stimmt. Und Kinder und Jugendliche vielleicht insbesondere. Und dann haben wir auch vielleicht noch den sozialen Druck von eben auch, dass das Handy ein Statussymbol ist und man muss es so und so nutzen und irgendwie auch teils ja auch online sich vergleichen mit anderen, wer kriegt mehr Likes oder gerade unter Mädchen, das ist ja ein sehr großes Ding von wegen, wenn da nicht jeder drunter kommentiert, oh du Schöne, du Tolle, dann fühlen sie sich gleich schlecht, weil sie noch nicht noch mal zusätzlich diese Bestätigung bekommen haben. Also wie kommt man aus diesem Punkt wieder heraus? Das ist wirklich sehr schwierig. Also ich glaube, vollkommen perfekt heraus geht nicht. Man muss nur lernen, mit diesem Monster umzugehen. Anders kann ich es nicht sagen. Das ist wie ein wildes Tier, das du lernen musst zu zähmen. Und ich sehe die Medien so, dass man sagen kann, ich kann es zähmen, aber perfekt gibt es nicht. Du kommst ja nicht drumherum, dass du Inhalte vorgeschlagen bekommst, die du vielleicht gar nicht wolltest. Das geht nicht, weil Google. Du kriegst Werbung. Du kannst sogar eine Arte Doku angucken auf YouTube. Wenn du nicht YouTube Premium hast, kriegst du Werbung. Das ist leider der Fall. Also kann ich gar nicht abstreiten. Da kann ich die Medien auch nicht befürworten. Du wirst mit denen konfrontiert sein, die du nicht willst. Und da wieder zu sagen, das möchte ich nicht, dann lasse ich es. Problem ist aber, was ich auch merkte, Information fehlt, wenn du kein Social Media hast. Ich habe so viele Informationen in einer sehr frühen Zeitspanne erhalten, die andere erst einen Monat später wussten, weil ich eben sehr viel in den Medien unterwegs bin. Und da merkte ich, es gibt viele Menschen, die sagen, ich habe kein Instagram, ich habe kein TikTok. Finde ich toll. Respekt, finde ich super. Aber ich habe gemerkt, dann fehlt aber diesen Menschen die Information, die er dann durch Menschen, die sich dort bewegen, bekommt. Und das ist ja auch okay, wenn der Mensch das für sich entscheidet, ist das auch richtig. Aber ich sah da die Gefahr, ups, jetzt habe ich die und die Information verpasst oder hätte sie nicht bekommen können, weil sie nirgendwo stand, bis auf der Story vom KIT. Wobei das natürlich auch wieder ein großes Problem ist, wenn bestimmte Informationen nur über Instagram zum Beispiel verfügbar sind oder in sozialen Netzwerken. Also ich meine, ganz früher gab es im Internet RSS-Feeds, was so die Informationsquelle war, dass man es dadurch bekommt und alles schön dezentral ist und auch möglichst über offene Plattformen und eine Instagram-Story, in der man auch keinen durchsuchbaren Text hat generell. Es gibt keine Volltextsuche auf Instagram. Das macht es natürlich auch ein bisschen schwierig, einfach aus einer Idee von, wer hat eine Hoheit über Informationen oder auch wenn es um barrierefreiheit geht. Blinde Menschen leben von Bildbeschreibungen und von guter Texterkennungssoftware. Kann es sein, dass wir hinterher vielleicht auch eine neue Form von sozialer Arbeit bekommen? Also wenn du sagst, hey, es ist irgendwie dieser riesige Prozess von, das muss man selbst irgendwann erkennen, was gut ist und das irgendwie auch Social Media schlecht ist und wenn wir das nicht regulativ machen können und wollen und vielleicht auch ohnehin immer hinterher sind auf einer gesetzlichen Ebene, wenn wir das auch aus dem Verständnis von Freiheit als nicht die richtige Art und Weise einschätzen, kommen wir dann nicht vielleicht irgendwie an den Punkt, dass manche Menschen es schaffen, diesen Absprung und sagen, hey, ich weiß, was wichtig für mich ist, was gut und gesund für mich ist und dass andere Menschen gewissermaßen erkranken an einer Sucht und darunter eigentlich leiden und wegkommen wollen, aber es nie schaffen und dass das vielleicht eine neue Ebene von Sozialarbeit wird, die Menschen da irgendwie wieder rauszuholen. Wir haben schon immer irgendeine Form von Suchterkrankungen. Also es ist leider nur eine neue Art, eine moderne Version. Suchterkrankungen gab es ja schon sehr, sehr, sehr, sehr früh. Hier würde ich sogar behaupten, nicht nur hier, sondern auch hier wird hier Sucht getriggert. Es wird getriggert. Unsere menschliche Psyche kann man ganz bewusst trainieren. Das sagen viele nicht, aber es gibt viele, die können wirklich bewusst Menschen auf Schnitt trainieren und das ist sehr unschön, diese Wahrheit zu wissen, dass tatsächlich eine gewisse Form von Manipulation dahintersteckt, weil eben dieses gesellschaftliche, vor allem eben wenn keine Aufklärung stattfindet, wie du sagst, dann entsteht dieses Konsumverhalten. Ich habe nicht das neueste iPhone und die Medien generieren mir, du musst dich jetzt schlecht fühlen, du bist jetzt weniger wert, weil guck mal, du hast nicht mal das Geld, dir das zu kaufen. Oh mein Gott, es wird dir generiert, ob du willst oder nicht. Wobei das natürlich auch ein Stück weit implizit geschieht und mehr so aus einem Ding von, viele Menschen haben es und man möchte es dadurch haben und nicht unbedingt als was Explizites. Es ist nur dann die Frage aber, also sorry, wenn ich da ein bisschen sehr drauf rum reite, wie verhindern wir, dass es so weit kommt? Wie kommen wir aus diesem Suchtverhalten raus? Und vor allem, wenn wir irgendwie dann auch verschiedene Suchterkrankungen sehen, klar, Menschen haben seit jeher Laster und es ist schwierig davon loszukommen, aber manche sind umso schwerwiegender, weil sie einfach so viel unserer Zeit und unseres Lebens im Endeffekt rauben. Also wenn wir es darunter brechen, dass wir einerseits irgendwie eine super lange Lebenserwartung mittlerweile haben, aber irgendwie nichts so richtig außer unserem Leben machen, weil wir lieber gerade sehr viel konsumieren und dann sagen, hey, es ist voll, das erfüllte Leben, zu Hause irgendwie entweder auf der Couch sitzen und Netflix zu schauen oder irgendwie Reels durchzuschauen oder sonst irgendetwas, da würde wahrscheinlich jeder irgendwie eher unterschreiben, dass das weniger tief erfüllend ist, als irgendwie vielleicht handwerkliche Dinge und private Projekte und dass man sagt, hey, dafür verwirkliche ich mich selbst. Also ich will vielleicht fast schon so weit gehen, dass man sagen kann, Konsum ist nur bis zu einer sehr bestimmten Ebene Selbstbewirklichung. Wie kriegen wir es dann aber hin, da wieder hinzukommen? Das geht nur über Selbstliebe und das klingt jetzt super gurumäßig und in vielerlei Hinsicht vielleicht sogar ein bisschen utopisch, aber wenn ich mich selbst wertschätze und für mich selber auch genug bin, dann habe ich nicht mal mehr das Bedürfnis zu konsumieren, sondern dann gehe ich in den Genuss. Alkohol, wissen wir Studenten, trinken ganz viele, ganz viel. Es ist eine gewisse Form von gesellschaftlicher Drucksucht da. Manche können es gut kontrollieren, manche eben nicht so gut, aber es ist einfach in der generellen deutschen Gesellschaft, Alltagsalkoholismus ist gar nichts Neues mehr. Es ist aber auch kein Genuss mehr. Man trinkt sein Bier abends, weil normal. Man trinkt sein Glas Wein morgens, äh nicht morgens, abends. Entschuldigung. Für manche auch so, ist normal. Und wenn du aber Selbstliebe hast und Wertschätzung dir selbst gegenüber, dann wird dir bewusst, Alkohol tötet Zellen. Ja, möchte ich das. Ich als Frau zum Beispiel bin da ganz ehrlich, Alkohol macht Falten. Es dehydriert. Und ich dachte mir, weiß nicht so richtig, ob ich das will. Ja, also der Punkt ist, dass ich Ziele habe. Wenn man eben vor der Kamera sein möchte, ich habe keine Lust. Ja, klar, man kann jetzt sagen, okay, ich folge wieder einem Schönheitsideal, altern ist normal. Ja, klar, alles gut, alles schön, aber es ist nun mal mein Ziel, für mich als Frau gut auszusehen. Keine Kritik, wer das anders sieht, ist es auch in Ordnung. Das hat nichts mit Oberflächlichkeit zu tun, sondern mit Wertschätzung. Ich möchte gerne gut aussehen. Es macht mir Freude. Es macht mir Freude, mich zu schminken. Das ist kein Zwang. Und das ist vielleicht eben auch wieder ein Teil von, man fühlt sich besser. Genau. Man kann sich eher lieben. Und das hat alles was mit Wertschätzung zu tun. Je mehr du dich selbst wertschätzt, desto weniger bist du abhängig von der Meinung von anderen und dementsprechend auch tendenziell weniger abhängig davon, oh, wie was denken andere und muss ich mich ständig vergleichen. Das interessiert dich ja da nicht mehr, weil du ja ein gesundes Selbstbild hast und sagst, ich bin genug, wie die anderen sind, ist auch okay. Die sind auch toll, wie die sind. Ich bin auch gut, wie ich bin und wir leben in Frieden nebeneinander. Eine sehr utopische Vorstellung, sage ich ganz ehrlich, weil leider wir Menschen einfach fehlerhaft sind. Aber der Punkt, und da kann man mit mir, glaube ich, nicht streiten, ist, dass Wertschätzung sich selbst gegenüber, der Schlüssel ist auch Wertschätzung anderen gegenüber zu kommunizieren und dementsprechend eher heilsam ist. Ich finde es aber spannend, dass du jetzt auch vorhin über Alkohol sprachst und dass es ungesund ist und dass das eigentlich auch jeder weiß und dann auch reflektieren kann, hey, ihr solltet nicht trinken, trotzdem sind ja sehr viele Menschen alkoholabhängig. Und das gleiche gilt natürlich auch für Zigaretten. Seit irgendwie schlechten PR-Kampagnen von eben diesen Filmen glaubt ja niemand mehr, dass Rauchen schlecht ist. Jetzt ist halt nur der Punkt, wie sind wir überhaupt dahin gekommen, dass heute Rauchen tendenziell wieder verpönt ist. Also im Studium rauchen auch irgendwie relativ viele Menschen, bevorzugt auch aus den Geisteswissenschaften und es scheint fast schon irgendwie so eine Art stilisches Ding zu sein. Aber in der gesamten Gesellschaft ist es verpönter geworden. Jetzt kommen wieder mehr E-Zigaretten und all das, aber wir hatten einen Zeitraum, wo auch wirklich in der Jugend sehr wenig geraucht wurde. Das Ganze ging irgendwie auch einher mit vielen Verboten, gerade auch irgendwie Werbenverboten. Ich meine, in Neuseeland ist es, dass es die Regelung gibt, dass ab einem bestimmten Geburtsjahr Menschen keine Zigaretten mehr kaufen dürfen. Das sind gesetzliche regulatorische Mittel, die ja doch irgendwie zu Erfolg verhelfen oder zu Erfolg führen, so scheint es zumindest. Kommen wir da je an den Punkt, dass es bei sozialen Netzwerken und jetzt nicht nur irgendwie Digital Markets and Service Act von der EU nochmal mehr kommt, auch mit einfach so was wie China sagt, hey, auf dem Handy muss geguckt werden, dass wenn das Kind so und so alt ist, dann gibt es gar nicht die Möglichkeit, so lange Social Media zu nutzen. Ja, würde ich auch. Also bei Kindern finde ich Regulation schon sehr wichtig, sie sind noch nicht in der Lage, das zu regulieren, weil sie ja selber noch nicht verstehen, was es mit ihnen macht. Ich bin sehr früh mit Medien aufgewachsen und ich hatte keinen Stopp. Ich hatte keine Inhalte, die ich nicht sehen durfte und ich hatte keine Zeitspanne. Das heißt, ich musste komplett lernen, mich selbst zu regulieren und das ist für ein Kind sehr überfordernd. Es muss den Rahmen geben, die Eltern müssen einen Rahmen vorgeben, einen sicheren, gesunden Rahmen. Meiner Meinung nach, zocken ist auch okay und von mir aus, häng auf TikTok rum, wenn du es unbedingt möchtest, Kind, und finde dann nach einer Stunde heraus, dass zocken doch besser war. Ist auch in Ordnung, darf es ja, das Kind muss es für sich rausfinden. Aber immer in dem sicheren Rahmen, wo die Eltern sagen, guck mal, das ist jetzt vielleicht nicht unbedingt gut für dich, weil die Kinder, die ohne diesen Rahmen aufwachsen, die lernen nicht so richtig, was ist wirklich gut für mich. Ich muss das auch selber lernen und das kostet sehr viel Arbeit. Wobei dann eben auch weiterhin das Problem bleibt, manche kriegen das besser hin, auch als Eltern, als andere und wir haben dann eben vielleicht auch einen neuen sozialen Brennpunkt, wo diese Form von Medienerziehung und kritischer Außeneinsetzung vielleicht nicht mehr gleichermaßen präsent ist und wenn wir dann natürlich noch zusätzlich sagen, hey, die Schule hat eigentlich auch eine erzieherische Funktion und kann aber auch das überhaupt nicht übernehmen, wäre einfach jetzt mein Take ein Stück weit, muss man da irgendwo auch hinkommen, dieses Problem wenigstens als solches anzuerkennen und zu sagen, hey, ungeachtet dessen, wie sehr wir unsere Freiheit in Erziehung und irgendwie Lebensgestaltung schätzen sollte und das, glaube ich, geschieht leider aber nicht effektiv am Ende über Gesetze, sondern über einen gesellschaftlichen Konsens, der auch vor allem viel persönlichen Beziehungen aufbaut und dass man sagt, hey, man sorgt dafür, dass es vielleicht Aufklärungsprogramme dafür gibt, auch explizit für Eltern, Workshops sind ein Thema und dass man dazu tendiert, ein größeres Bewusstsein zu schaffen, einfach für die Dinge, die mit einem hergehen und wie man dafür sorgt, dass diese Gefahren nicht auftreten können. Ich würde jetzt sagen, du möchtest da noch vielleicht auch was ergänzen dazu? Nein, also eine generelle gesellschaftliche Aufklärung wäre definitiv nötig, weil ich würde nur einen Satz dazu sagen, du kannst alles machen, aber nicht alles ist gut für dich. Absolut. Damit würde ich vielleicht auch übergehen und wir können ja später vielleicht nochmal über mehr den Punkt von Journalismus nochmal sprechen und auch den Umgang mit sozialen Medien. Wir können ja mal mehr über dich reden. Wie ist es denn vereinbar, dass du auch eigene Inhalte erstellst und damit so ein bisschen das Problem mit anheizt? Ja klar, ich habe mir das zum Werkzeug gemacht. Ich werde nicht die Medien ändern können, ich werde die Medien nicht abschaffen können, niemals. Das wird nicht der Fall sein, damit muss man sich abfinden. Das heißt, ich verbrachte dort sehr viel Zeit auf eine entertänende Art und Weise und dann wurde mir klar, Moment, warum nehme ich nicht diese Zeit und investiere sie, um in diese Richtung zu gehen, weil ich ja selber auch Journalismus studiere und dementsprechend eigentlich das naheliegend war, zu sagen, ich gehe in die Richtung. Also möchtest du auch quasi mehr von einem reinen Unterhaltungsinhalt hinkommen, auch zu einem eher informativen? Man kann beides machen. Mein Inhalt ist eher unterhaltend, weil ich gerne einfach den Leuten Freude bringe. Das heißt, es ist doch schön, wenn jemand ein cooles Outfit trägt, ist das ja auch inspirierend und wenn jemand, sage ich jetzt mal, coole Videos dreht und sie veröffentlicht, da kann man auch Inspirationen davon bekommen. So, wie dreht er sein Video, welchen Winkel, was ist die Message dahinter. Medien können sehr viel sprechen. Man sagt ja immer, ein Bild hat mehr als tausend Worte. So, Medien sind mehrere Bilder aufeinander und da kann man auch sehr viel sprechen. Klar, mein Inhalt ist jetzt nicht nur Entertaining, es hat auch Sexiness drin und alles und da wurde mir einfach bewusst, ich bin eine erwachsene Frau und wie ich damit umgehe, das ist mir überlassen. Es ist meine Verantwortung, wie ich mit meinem Körper umgehe, wie ich ihn repräsentiere, ob ich ihn sexualisiere oder ob ich es nicht tue. Es gibt Frauen, die das ganz blöd finden und das nicht machen und das respektiere ich auch vollkommen und das ist auch in Ordnung. Es gibt auch Frauen wie mich, die einfach gerne sexy sind und gerne das Spiel mit dem Erotischen haben und das ist dann auch in Ordnung. Beide können miteinander klarkommen, manchmal nicht, manchmal mehr, manchmal weniger, aber da ist einfach sehr viel aufeinander zugehen notwendig, dass man versteht, jede Frau ist anders, jeder Mensch ist anders und er darf damit anders umgehen. Ich habe nichts zu kritisieren, wenn einer zu mir sagen würde, ja dein Inhalt ist halt sexualisiert und du redest davon verantwortungsvoll im Umgang, das passt ja nicht ganz zusammen. Ich sage doch, weil es ist deine Verantwortung, wo du hinklickst. Ich sage dir ja nicht, bitte klick auf mein Profil, außer du tust es. Die Handbewegung macht nicht ich. Okay, aber das ist ja auch, vielleicht könnte man sagen, so ein bisschen wieder einfach aus der Hand gegeben und so ein Stück weit, ja der Präsident muss ja am Ende auch nur mit einem Knopf drücken, aber wirklich dann hinterher nochmal dafür sorgen, dass die Atomraketen losfliegen und es wirklich auf die Spitze zu treiben. Das tut ja trotzdem nochmal jemand. Also ich glaube, da darf man es sich nicht so einfach machen, aber wie kommt es dann zusammen, dass du vorhin meintest auch, dass pornografische Inhalte irgendwie auch was sehr Schlechtes sind für die Jugend? Ja, klar. Sollten wir dann auch vielleicht sagen sogar, hey wir brauchen mehr staatlich geförderte Pornos? Staatlich gefördert, oh schwierig, sehr schwierig. Ich würde eher sagen, einen staatlich geförderten Bildungsauftrag mit Sexualität umzugehen, ja nicht Pornografie, weil Pornografie ist ja schon ein Schritt drüber. Erstmal müssen die Leute lernen, wie gehe ich mit Sexualität um? Wie gehe ich damit um als junger Mann, wenn ich überladen bin mit dieser Flut an Sexualisierung? Alle Mädels heutzutage laufen mit weniger Hoben und wie geht man damit um? Als junger Mann ist das sehr schwierig, weil du auch ein sehr falsches Männerbild hast. Die meisten Männer haben immer noch dieses Macho-Ding, hauptsache trainiert und hauptsache immer der Coole und keine Ahnung und eben dieses mediale Bild von Mann. So, wenn wir jetzt mal weggehen vom medialen Bild von Mann. Ich bin kein Mann, ich weiß, aber ich würde mal behaupten, es gibt ganz unterschiedliche Männer. Es gibt auch sensible Männer, es gibt auch Männer, die tendenziell auch vielleicht sogar nicht so charakterstark sind wie manche Frauen. Die sind einfach sensibler und ruhiger und das ist vollkommen in Ordnung, aber sie sind leider konfrontiert mit einem Bild von Mann, dass das nicht zulässt. Es lässt es medial nicht zu. Ich rede von medial, es lässt es nicht zu. Und dann hast du das Problem, dass du als junger Mann überladen bist mit Inhalten von Frauen und ob man will oder nicht, wenn Google rauskriegt, du bist ein Mann, wird er dir ganz viel von Pornografie bis hin zu Riesentitten und keine Ahnung an Inhalt zeigen. Und nein, ich sage nicht, oh mein Gott, böse, böse, wenn du drauf klickst, weil, kannst ja nichts für und sogar wenn du es tust, auch okay, weil da ist der Punkt, wo ist der Punkt, man darf doch jemanden attraktiv finden, ohne ihn zu übersexualisieren. Ja, ich darf einen Mann anschauen und denken, wow, cool, okay, der ist heiß, der ist gut aussehend, der ist smart, finde ich super. Ja, ist ein Mann, der mich anspricht, ohne in die Schiene zu gehen. Also wirklich unter die Gürtellinie zu gehen und ihn in den Schritt zu fassen. Das ist dann wieder der Punkt, wo es zu viel wird. Klar, absolut. Und auch das typische Beispiel von, soll sich nicht ansteuern, wenn sie doch schon so eine Leggings trägt, ist natürlich auch absolut Quatsch. Ich glaube auch tatsächlich nicht unbedingt, dass es Google ist, aber gerade bei Instagram habe ich selbst gesehen, dass wenn man auch nur zu lange irgendwie dann auf irgendwie freiziegeren Bildern hängen bleibt, dass dann auch irgendwie plötzlich sehr viele mehr davon vorgeschlagen werden. Du meintest aber, dass jetzt vielleicht nicht unbedingt mehr Pornografie hilfreich wäre, sondern mehr eine allgemeine Sexualaufklärung, die darauf ausgerichtet ist. Jetzt ist aber auch die Sexualaufklärung an der Schule eher so dieses trockene Ding und man sagt irgendwie hier auf dem Schema ist das und das und so funktioniert es in der Theorie und trocken, aber… Ganz ehrlich, wo lernen wir Sexualität? In der Pubertät unter den schlimmsten Umständen. Gerade dann, wenn wir im Wachstum sind und überhaupt komplett unsicher. Ja, da lernt man Sexualität. Gut, manche vielleicht später. Die haben vielleicht, manche haben da überhaupt kein Interesse. Die gehen erst mit 18, 20 so in die Richtung, dass sie Interesse zeigen an dem anderen Geschlecht und sogar da wird es wieder kritisch. Oder sogar später. Es wird auch nicht auf beiden Seiten mit Interesse begegnen. Genau, ja, das ist so, was ich sagen möchte, ist eben, man lernt es unter den schlimmsten Umständen, weil ich zum Beispiel, ich bin da ganz ehrlich, ich hatte mein erstes Mal mit 14 sehr früh. Viel zu früh, ja. Ich würde jetzt sagen viel zu früh, aber dadurch, dass ich konfrontiert war mit sowas, war das für mich normal. In meiner Umgebung, die Mädels, die hatten das schon in dem Alter. Also dachte ich, ja gut, ist nicht schlimm. Im Nachhinein dachte ich, okay, das war schon sehr früh. Ist auch nicht schlimm, weil heutzutage weiß ich, ganz viele Jugendliche, die haben das schon in dem Alter, was auch nicht schlimm ist. Also wenn es passiert ist, musst du dich nicht schämen dafür. Aber man muss die Jugendlichen vorher aufklären und sagen, pass mal auf, du wirst körperlich und seelisch eins mit einer Person. Zumal da auch Krankheiten dabei sind. Was ist, wenn es dir seelisch danach schlecht geht? Was ist, wenn du schwanger wirst? Und auch der junge Mann hat ja dann Konsequenzen zu tragen, wenn sie schwanger wird oder Krankheiten hat. Und da wirklich zu sagen, schau mal, Sex ist was Tolles. Sex gehört zu einer Beziehung dazu. Sex gehört zum Leben dazu. Und das ist eine völlig gesunde und normale Sache. Wirklich, ich habe noch von niemandem gehört in meinem ganzen Leben, dass man wirklich offen und ehrlich darüber redet, ohne dieses Übersexualisierte. Zu sagen, es ist eine schöne Sache, die du tatsächlich mit einer Person intim genießen kannst, auf eine sichere Art und Weise. Auf eine Art und Weise, wo du dich auch nicht schlecht danach fühlst, weil du einfach das vielleicht gemacht hast, weil du drunk warst und dachtest, okay, das ist jetzt genau das Richtige. Oder manche Jungs sich vielleicht auch unter Druck fühlen und sagen, okay, wenn ich jetzt nicht schon mit fünf geschlafen habe, dann bin ich scheiße, weil sonst bringe ich es nicht. Das einmal nicht. Punkt Nummer eins, er muss es nicht immer bringen. Das ist ein unrealistisches Bild und darüber redet keiner. Darüber redet keiner und zwar auf diese ehrliche Art und Weise. Und vielleicht ist sogar mein Content, der in Richtung Sexy geht, die Plattform, wo ich auch ehrlich über solche Dinge reden kann, ohne dass man mich anprangert, ich sei Brüder, weil das bin ich nicht. Ich kann ehrlich über Dinge reden, gerade auch über Sexualität, weil ich wichtig finde, dass es jemand ist, der nahbar ist, der Erfahrung hat, weil wir haben von unseren Eltern auf jeden Fall nichts gelernt über dieses Thema, weil das wird totgeschwiegen, weil hat man einfach, ist okay, aber wir reden nicht darüber. Warum nicht? Hätte ich einen Sohn von 14 Jahren und eine Tochter von 14 Jahren, würde ich sagen, pass mal auf, dein Körper wird jetzt Dinge machen, auf die du vielleicht Bock und nicht Bock hast. Mach es, aber bitte, wenn du es machst, dann mit Kondo, weil mir geht es um dich. Hab deinen Spaß, it’s okay, aber sei dir sicher, wenn da was passiert, dann hast du Kacke am Dampfen für dein Leben lang. Willst du das? Ich würde wirklich sehr ehrlich mit meinem Kind reden, weil ich dann das Gefühl habe, okay, dann vertraut mir mein Kind eher, wenn mal was passiert, dann kann man drüber reden und viele machen das nicht. Wenn du sagst, dass du das besser machen möchtest, aber selbst in der Situation war es, dass es dir nicht geboten wurde, wäre es dann hilfreich, wenn wir besseren Sexualkundeunterricht hätten und vor allem vielleicht auch wirklich mit dem Punkt von, wir haben Pornos, die authentischen Sex zeigen? Ja, also ich finde, Pornos mit authentischem Sex, ich würde das fast schon nicht als Pornografie bezeichnen, weil Porno hat für mich Beigeschmack von, ich kenne Pornos nur als sehr übersexualisiert. Also sexuelle Szenen. Der Punkt, was ein Porno ausmacht, ist, glaube ich, offiziell die Sache, dass es dich erregen soll und darauf zählt es ab. Wenn man sagen würde, hey, man möchte aber, dass Menschen auch ein richtiges Bild von Sexualität bekommen, dann wäre es ja schon aber auch Ziel, dass authentische Aufnahmen von Sex erregen, oder? Authentisch aufnehmen finde ich schwierig. Was ist überhaupt authentisch? Ja, was ist authentisch? Alles vor der Kamera ist immer gestellt. Du bist alleine in der Situation mit diesen Menschen. Da wird dir keiner helfen können und sagen können, was ist richtig, was ist falsch. Klar kann man einer Frau beibringen, was für Männer interessant ist und einem Mann beibringen, was Frauen gerne mögen. Das kann man machen. Aber du selbst mit deinem Körper bist in dieser Situation. Ob nun der Mann oder die Frau oder wer auch immer. Oder zwei Frauen oder zwei Männer, whatever. In diesem Moment bist du alleine mit dieser Situation. Du weißt nicht, was dein Körper, wie dein Körper reagiert, weil die, die du auf dem Bildschirm siehst, diese Personen, die sind nicht du. Und vor der Kamera ist es gestellt. Masturbiert ist man ja auch wieder alleine. Also dann hätte man ja auch wieder nicht den Punkt von dieses allein auf sich gestellt sein. Also weil es ja eben eine sonst bisher immer andere Situation war. Genau, ja. Also so ein genereller gesunder Umgang. Weil ich glaube, dass wenn Leute einen gesunden Umgang mit sich haben und mit ihrer Sexualität, sie weniger in Probleme geraten. Und Jungs weniger auch in dieses Gefühl performen zu müssen. Und Frauen weniger in dieses Gefühl. Oh, ich muss jetzt irgendwelchen Typen irgendwas recht machen. Ja. Du hast jetzt selber einen Onlyfans-Account. Und Onlyfans lebt ja auch ein Stück weit von einer Exklusivität. Rein an sich gibt es ja Pornos so wie Sand am Meer im Internet. Warum gibt es überhaupt diesen Trend, dass Menschen für diese Exklusivität zahlen? Da geht es um Intimität mit der Person. Weil Interesse ist ja viel da. Sei es ein Mann, sei es eine Frau. Und man möchte ja seinem Idol so nah sein wie möglich. Und am nächsten ist man natürlich, wenn man mit dieser Person Sex hat. Oder eben sexualisierte Sachen erlebt. Dann ist man einer Person am nächsten. Weil da ist man ja nackt. Körperlich, seelisch in dem Moment. Und das ist glaube ich der Punkt, dass viele diese Exklusivität wollen. Im Sinne von, ich möchte der Person meinem Idol so nah sein wie möglich. Ja. Und sie auch, oder ihn, oder wie noch immer, in dieser Situation erleben. Weil viele sagen, okay, wenn man mit jemandem geschlafen hat, dann weiß man wirklich, wer sie oder er ist. Ich würde behaupten, das ist Quatsch. Weil nur eine Nacht und tendenziell, weiß weiß ich wie viele Minuten, nicht aussagekräftig genug sind, zu sagen, wer die Person ist. Zumal sie auch nur eine Facette ist. Ja. Und zu einer Beziehung, wenn man wirklich eine Beziehung anstrebt und nicht nur ein One-Night-Stand gehört, definitiv mehr als das. Ich würde auch nur da schreiben, dass es nur besser wird, je häufiger man Sex mit einer Person hat. Aber zum Punkt aber dieser Exklusivität. Das ist eine Scheinexklusivität. Warum machst du das dann? Scheinexklusivität. Warum Scheinexklusivität? Weil man, also gerade auch in der Spieleindustrie, hast du den Punkt von diesen großen Wahlen quasi, dass es im Endeffekt bei vielen Spielen ein sehr kleiner Profteil für Menschen ist, die sehr viel Geld dafür ausgeben und die quasi die gesamte Industrie irgendwie auch ein Stück weit finanzieren und fast schon selbst in so einen finanziellen Ruin reinrutschen. Also wie auch in Spielotheken. Da verschulden sich Menschen teils für absoluten Quatsch. Führt das dann aber nicht dazu, dass Menschen dann irgendwie glauben, sie könnten da irgendwie eine Intimität erreichen, die aber natürlich nur… Also die rassen sich intimer, weil ich da dann auch ehrlich mit ihnen schreibe oder mit ihnen kommuniziere, was ich gerne möchte und nicht möchte und wie das aussehen würde. Da bin ich schon ehrlich. Weil Scheine ist es dann nur in dem Sinne, wenn ich etwas repräsentiere, was nicht der Fall wäre. Aber ich bin tatsächlich jemand, der Spaß dran hat. Und das obwohl alles auf Medien fett ist. Ich habe Freude an Erotik. Ich habe Freude an Erotik. Aber ich will ja nicht mit jedem Mann schlafen, ist ja klar. Weil es gibt einen Haufen interessanter und attraktiver Männer, aber ich möchte es nicht. Weil da ist so eine gewisse Exklusivität, weil ich sage, okay, mein Körper ist mein Körper. Das ist etwas Besonderes. Wenn ich mit jemandem darüber schreibe und darüber fantasiere, ist es was Schönes. Aber ich möchte nicht eine gewisse seelische Nähe auch zulassen müssen. Da haben aber ganz viele auch sehr viel Verständnis dafür, weil sie verstehen, dass es einfach auch etwas sehr, sehr, sehr Besonderes ist und ich das auch nicht mit jedem teilen möchte. Wenn andere das gerne verschiedene Geschlechtspartner haben, I don’t judge. Das ist völlig okay. Aber ich für meinen Teil möchte es nicht. Ich habe Spaß an Erotik und ich habe Spaß an damit zu spielen, mit dem Feuer zu spielen und das ist für mich auch spannend zu gucken, wie die Menschen sind so auf der Ebene und sie auf dieser Ebene auch kennenzulernen. Aber ich gehe nicht in die Schiene, dass ich es nur für Geld täte. Also ich mache auch keine Pornografie. Da bin ich raus. Das mache ich nicht, weil ich daran auch kein Interesse habe. Und das ist etwas, das ich mir einfach vorbehalte. Meine gesunde Grenze zu sagen, da wird es mir zu viel. Okay, was heißt Pornografie? Also mit anderen oder auch, dass du selbst, ich weiß nicht, ich habe deinen Fans nicht abonniert. Ja, Inhalte, die in Richtung Pornografie gehen. Also alles, was das beinhaltet. Okay, also sind es nur Fotos, die du machst? Ja, das müsstest du da rausfinden. Okay. Viele sagen ja aber auch bei sowas, hey, für mich ist das eine Grenze. Ich mache das auf einer reinen professionellen Ebene. Du sagst auch, du willst ja überhaupt nicht in irgendeine seelische Dinge reinkommen. Viele Männer, die ja aber dein Abonnenten sind, wollen das ja vielleicht, aber auch. Wie gehst du damit um? Also sie haben schon ja eine gewisse Nähe zu mir. Also ich antworte ihnen trotzdem auch auf Onlyfans nicht anders als auf Instagram. Das ist ja der Witz. Das heißt, sie haben trotzdem den Zugang zu mir gleichermaßen, aber sie wollen eben Inhalte, die sie einfach natürlich auch sexuell anziehend finden. Weil, okay, klar, auf anderen Accounts mache ich natürlich Cosplay etc. Das heißt, mit mehr an. Und dann finden sie es einfach spannend, weil sie auch sich erfreuen an der Ästhetik. Weil sie sagen, oh, das ist eine schöne Frau, die sehe ich gerne in der und der Pose mit dem und dem Cosplay etc. Das ist ja einfach auch Content, den ich produziere und den Aufwand habe. Und sie die Arbeit dahinter schätzen und sagen, ja, zahle ich für. Weil wenn du dir ein Playboy Magazin kaufst, dahinter muss ja auch das Model bezahlt werden, der Fotograf, der Journalist, der die Artikel schreibt. Und ich bin im Endeffekt nichts anderes als alles dahinter. Ich bin das Model, der Fotograf und der Journalist. Und sie sehen den Aufwand und sagen, ja, das ist es mir wert, weil es ist aber auch nahbar, weil das Playboy Model wird dir nicht antworten. Ich schon. Ich weiß nicht, ich glaube, da ist dieses Thema fast schon geklärt für mich. Außerhalb von dem Punkt von, also Feminismus ist ja auch ein Begriff, der von vielen Menschen sehr unterschiedlich aufgefasst wird und wo es unterschiedliche Strömungen gibt und unterschiedliche Vorstellungen auch davon, was für Frauen wirklich am Ende empowering ist. Wie siehst du das dazu? Das ist eine sehr gute Frage. Ich habe mich so sehr mit diesem Thema auseinandergesetzt. Der Begriff an sich Feminismus, wenn man den recherchiert, und das würde ich allen empfehlen, die das nicht wissen, weil die Definition von Feminismus ist wie folgt, dass einfach Mann und Frau gleichgestellt sind. Ja, davon bin ich ein großer Freund. Aber wie das umgesetzt wird und was die gesellschaftliche Definition einer Feministin oder des Feminismus ist, ist immer mit einem gewissen negativen Unterton. Vielleicht auch, aber da sprichst du ja schon einen Punkt an. Da gehen ja dann wirklich die Meinungen am Ende auseinander, wie man diesen Punkt erreicht, dieser Gleichstellung. Und radikale Feministinnen werden jetzt eher der Überzeugung, hey, alles rund um Sexarbeit, da bleiben die Frauen in ihrer untergeordneten Rolle und sind weiterhin Opfer des Patriarchats und der Umstand, dass Männer dafür bezahlen, dass Frauen hinterher dann dafür irgendwie gewisse Gefälligkeiten tun. Das ist absolut nicht tolerierbar für einen Feminismus. Ja gut, aber wenn ein Mann pornografische Inhalte produziert, wird er auch bezahlt. Klar, aber vielleicht aus einer anderen Freiheit heraus. Aber dann ist die Perspektive falsch. Weil wenn du Mann, Frau oder was auch immer, egal, welche Konstellation auch immer, sagen wir zwei Personen, die wählen, ich möchte pornografischen Inhalt produzieren. Okay, jetzt nehmen wir die Geschlechterrolle, weil in diesem Fall ist es wichtig. So, der Mann macht’s und die Frau macht’s. Beide bekommen sogar dieselbe Bezahlung, weil Gleichstellung. Die Frau macht es freiwillig, der Mann macht es freiwillig. Wo ist dann das Problem? Na, das Problem könnte ja vielleicht darin liegen, dass… Sie macht es ja dann nicht aus den Gründen zu sagen, ich bin ihm unterstellt und muss Geld verdienen. Nein, sie sagt, ich mache sowas gerne. Es gibt ja Frauen, die das gerne machen und habe da Lust drauf und möchte dessen bezahlt werden. Beide werden gleich bezahlt. Wo ist das Problem? Gut, generell haben wir vielleicht nochmal einen großen Unterschied zwischen pornografischen Inhalten erstellen und Prostitution. Da ist es ganz anders. Wenn wir im Kontext von Pornografie reden, also im Sinne von pornografischen Inhalt produzieren, das ist was ganz anderes als wirkliche Arbeit als Prostituierte. Wenn du sie kennst, Schwester Eva ist eine Rapperin, sie war ehemalige Prostituierte und was sie da alles erzählt hat, da hat es mir echt, also wirklich wow, da wird dir echt schlecht, weil dieser Mensch mir so leid tat. Ja, man kann jetzt natürlich sagen, ja ist sie selber schuld, weil hat sie gewählt und ne ne ne und ich weiß es gibt ganz viele anklagende Stimmen, aber ich kann die Verzweiflung dahinter verstehen. Weil du bist vielleicht in einer Notsituation als Frau, du weißt nicht wie du rauskommen sollst. Ich hatte auch schon einen gewalttätigen Ex-Partner und du denkst dir, wie mache ich das jetzt? Schnell Kohle verdienen, abhauen, wie soll ich das machen? Wie viele Beispiele kennen wir? Cardi B war auch Stripperin, ganz viele Musikerinnen waren auch Stripperin. Ja gut, Schwester Eva war Prostituierte und das habe ich nicht zu verurteilen. Alle waren in komplexen, schwierigen Situationen und ja sie wurden vom System irgendwo ausgebeutet, weil sie mussten sich in diesem Moment verkaufen, um aus ihrer schrecklichen Situation rauszukommen. Vielleicht haben sie es in dem Moment als ihren Notausgang genutzt und es zu einer positiven Sache gemacht, die eigentlich gar nicht positiv ist. Also das ist, in meinen Augen sollte das niemals der Weg sein, der Notausgang sein, niemals. Es sollte ein Auffangnetz geben, das gibt es aber nicht. Und da muss man realistisch sein, dass ich einfach wirklich verstehen kann, wenn Feministen sagen, jede Form von Sexarbeit ist Frauen gegenüber nicht fair. Es ist auch nicht fair. Es ist nicht fair, weil ich kenne keinen Mann, der gesagt hat, ich musste mich prostituieren, sonst wäre ich nicht aus der Situation rausgekommen. Dem zugrunde liegt ja vielleicht aber auch so eine gewisse, vielleicht auch natürliche Meinung. oder biologische Unterschiedlichkeit von Geschlechtern, dass man sagt, hey, diese Forderung danach, sowohl nach Prostitution als auch nach Pornografie, ist eher etwas, was von Männern ausgeht, bei Pornografie vielleicht auch von Frauen, aber es ist generell eher männerdominiert. Und damit ist vielleicht auch die gemeinsame Komponente von Sexarbeit einerseits und pornografischen Inhalten erstellen, dass man sagt, hey, beide sind irgendwie Felder, wo Frauen für Geld sexuelle Dinge erfüllen. Es ist beides nicht gut, weil in beidem ist die Frau trotzdem gesellschaftlich anders gesehen. Exakt. Das ist das Problem. Das Problem ist nicht mal vielleicht das Machen, sondern mehr die Sichtweise dann auf die Frau. Welche Rolle sie dann einnimmt. Weil man sagt nicht, das ist eine selbstständige Frau, die einfach ihr Ding macht. Sagen wir mal, ich sei ganz, ich nehme mich jetzt als Beispiel, okay, sagen wir mal, ich sei selbstständige Prostituierte. So, ich habe keine Eltern, ich muss mein Studium selber finanzieren, ich habe eine jüngere Schwester und muss klarkommen mit meinem Leben. Und prostituiere mich und bin selbstständig. Also ich bin nicht abhängig von jemandem, dem ich was abdrücken muss, sondern mache es selber. Weißt du, was passieren würde? Ganz viele würden an meine Tür klopfen und mir drohen. Ja, so von wegen, so, Girl, entweder du gibst uns was ab oder das und das und das passiert. Oder wir, keine Ahnung, tun deiner Schwester was an. Oder wir machen das und das und jenes. Als Frau bist du, bist du in einer schwächeren Rolle. Ja, weil es wird jemand anklopfen und es wird Ärger geben. Ja. Und da ist der Punkt, dass ich verstehen kann, dass es sehr, sehr, sehr kritisch ist. Also, und das ist aber bei Pornografie nicht der Fall, würdest du sagen? Das ist definitiv der Fall. Ich sage ja, beides ist sehr schwierig. Weil in beiden Fällen eine Frau schon im Nachteil ist, rein gesellschaftlich bist du im Nachteil. Weil wenn ich dann abhauen wollen würde und sagen würde, ja, ich war Prostituierte, dann wäre direkt mal so, ja. Es würde passieren, ob ich will oder nicht, auch wenn ich ein wertvoller Mensch bin und mich so sehe, werden viele das nicht so sehen. Da muss man realistisch sein. Sagen, selber schuld, helfe ich nicht. Aber wenn jetzt Leute herkommen und sagen, hey, Kristine, du Antifeministin, du trägst da vollkommen dazu bei, dass irgendwie Frauen weiterhin diesen unterdrückten Status in dieser Gesellschaft beibehalten, was würdest du da entgegnen? Dann ist ihre Perspektive des Feminismus für mich fake. Weil warum kritisierst du mich als Frau? Du meinst, du siehst dich auch nicht als freiwillig pornografische Inhalte erstellen, sondern du möchtest das eigentlich auch gar nicht? Ich mache ja keine pornografischen Inhalte. Ja gut. Ähm, wenn du, wenn das die Entscheidung ist, dann ja. Was ich damit sagen wollte, ist, wenn mich eine andere Frau anklagt, ich würde gegen Frauenrechte gehen, dann würde ich diese Frau erst mal fragen, warum gehst du gegen mich? Ich dachte, du bist doch Feministin. Warum bist du nicht in der Position, zu sagen, hey Mädchen, du hast das nicht nötig? Warum greifst du mich an? Das heißt, dass der Minderwert dieser Frau in dem Moment, und ich rede von Minderwert bewusst, mich angreift. Ja, anstatt zu sagen, weil ich würde sagen, hey, lass uns doch an einem Strang ziehen und nach einer Lösung suchen, auch für andere Frauen. Und da merke ich einfach eine Form von Heuchlerei. Ja, weil warum kritisierst du mich? Ja, das sind ja die… Ja, man darf mich kritisieren, aber wenn du sagst, hey, du machst etwas, das vielleicht nicht gut ist für dich, warum hilfst du dann nicht, anstatt, ne? Warum, wenn jemand am Boden liegt, gibst du ihm die Backpfeife anstatt die Hand? Naja, das sind, glaube ich, die unterschiedlichen Vorstellungen davon, wie wir Probleme angehen, die alle als Probleme in dieser Gesellschaft… Das Problem ist Lieblosigkeit. Lieblosigkeit. Also ein fehlender Respekt. Ja, ein fehlender Respekt meinem Mitmenschen gegenüber. Ganz egal, welches Geschlecht. Ganz egal, welche Sexualität, welche Tätigkeit, welche Vergangenheit. Mitgefühl. Ja, wenn… Ich war im Frauenhaus. Und da war eine Frau, die hat sich komplett betrunken. Ihr Kind war neben ihr gelegen, zweijähriges Kind. So, ich hätte sie jetzt auch blöd anmachen können und sagen, was machst du da? Bist du blöd? Ich hab das Kind genommen, ich hab den Krankenwagen gerufen, ich hab gesagt, geht’s ihnen gut? Brauchen sie ein Glas Wasser? Kann ich was für sie tun? Hab mit ihr auf Englisch gesprochen, weil keiner Englisch sprechen konnte. Ja, und hab mich um diese Frau gekümmert, anstatt sie zu verurteilen, weil sie in einer vielleicht psychischen Ausnahmesituation getrunken hat. Zu sagen, was machst du da und was soll das hier? Das ist die generelle gesellschaftliche Weib-Anklage. Und das ist das Hauptproblem. Anklage hilft niemandem. Ja, Anklage hilft niemandem. Mitgefühl hilft. Ja, ich muss nicht gut finden, was die Person macht. Das nicht. Aber ich kann in dem Moment für die Person entscheiden. Ja, wenn der Feminist nicht gut findet, was ich mache, ist das in Ordnung. Das darf sie doch so sehen. Oder er. Gibt ja auch männliche Feministen. Wage ich zu behaupten. Ist doch in Ordnung. Du darfst es für dich entscheiden, dass du das nicht gut findest. Aber warum gehst du dann nicht in die Position zu sagen, hey, warum machst du das und hast du keine anderen Optionen beziehungsweise gibt es keine anderen Arten, wie man Geld verdienen kann, ohne dass du so was machen müsstest? Weil du studierst doch, bist doch ein kluges Köpfchen, ne? Also wohlwollend auf die Person zuzugehen. Also es ist einfach diese, ja, der Ton macht die Musik. Und im Gedanken auch, dass die Art und Weise, wie man auf Menschen zugeht und ob man auf der gleichen Ebene mit ihnen spricht und sie weder irgendwie bevormundet noch irgendwie bemuttert, da zu einem sinnvollen gegenseitigen Diskurs hoffentlich kommt. Jetzt ist ja der Punkt, aber warum sind wir in dieser Gesellschaft heute eher an dem Punkt, dass Menschen weniger bereit sind, anderen Menschen eine Unterstützung zu geben? Und warum gibt es weniger Zusammenhalt in dieser Gesellschaft? Weil Mangel. Jeder hat Mangel. Jeder denkt, sein Glas sei leer und aus einem leeren Glas kannst du nicht einschenken. Also es ist die natürliche Natur des Menschen, dieses Nie-Gib-Nu-Kriegen und… Ja, es ist aber auch eine Form von Unersättlichkeit, ne? Sagen wir, jemand ist in einem guten Standard, ja. Er hat ein gutes Einkommen, er oder sie oder wer auch immer hat ein gutes Einkommen. Alles läuft in seinem Leben so, ne? Und trotzdem wüsste ich, diese Person wäre unglücklich, weil sie vielleicht nicht happy ist. Oder er. Bei Frauen wäre es mehr, ja, ich habe noch kein Kind oder ich habe noch keinen Ehemann oder Sonstiges oder habe noch nicht das Ziel erreicht. Und ich denke mir, warum bist du mit Status Quo nicht zufrieden? Sei doch im Hier und Jetzt zufrieden, dass du ein gesunder Mensch bist. Dass du überhaupt die Möglichkeit hast, deine Ziele zu erreichen, weil anderen dies nicht mal geboten ist. Es ist eine Form von… Diese Selbstsucht ist ein Problem. Ja, weil die Medien dir Selbstsucht generieren, dass das normal sei. Dieses YOLO, alles dreht sich in meinem Leben um mich. Ja, und erfülle dich selbst. Ja, mach das, aber nutze es doch, um anderen zu helfen. Nicht nur für dich selbst. Mein Ziel ist es ja auch, mit dem, was ich tue, andere zu motivieren, ihren Weg zu gehen. Ja, weil das soll eine Motivation dahinter sein. Die Motivation dahinter ist, schau mal, ich gehe meinen Weg und es mag zwar anderen nicht passen, aber ich mache es trotzdem, weil ich Freude drin habe. Dann mach doch du das, was dir Freude macht. Und ich motiviere. Ja, und da ist ja nicht nur die Selbstsucht dahinter, so wow, ich will Fame werden, keine Ahnung, das ist nicht das Ziel. Sondern auch das Ziel zu sagen, cool, ich kann vielleicht was aufbauen, ein Team aufbauen. Man kann coole Projekte miteinander machen. Miteinander, nicht gegeneinander. Der Punkt ist jetzt aber, dass es nicht nur soziale Netzwerke sind, die da reingrätschen und sagen, hey, du musst dich schlecht fühlen. Sondern es ist ja vielleicht auch eher, da geht ja die psychologische Forschung dahinter, dass man sagt, hey, die Ursache dafür liegt ja vielleicht eher darin, dass es evolutionär super sinnvoll ist, lieber sich schlecht zu fühlen und irgendwie immer nie zufrieden zu sein, immer weiter zu gehen. Sind wir nur vielleicht an einem Punkt angekommen, dass wir unsere Gesellschaft zu oder nach ausgerichtet haben, dass sie das begünstigt, dass man immer mehr irgendwie konsumieren kann und möchte und irgendwie immer mehr haben will. Und das eben nicht nur als Einzelne, sondern als alle. Wie kann man da dann wieder den Punkt zurückfinden zu, das wollen wir eigentlich nicht? Prozess, Arbeiten an sich selbst. Und das ist das, was die meisten nicht wollen. Ja, Dinge kritisch zu hinterfragen, kritisches Denken erst mal zu erlernen, wirklich zu hinterfragen, was ist im Leben essenziell? Brauche ich unbedingt das iPhone 15? Brauche ich unbedingt ein Mercedes? Ist das notwendig für mein Leben? Sicher nicht, da würde ja jeder unterschreiben. Aber die Frage ist ja, wenn dann doch irgendwo die Bereitschaft in dieser Gesellschaft da ist, solche Menschen anzuerkennen, zu sagen, hey, super, das ist ein toller Vergleich. Also ist es ein gesellschaftliches Problem. Absolut. Ja, weil wenn wir mal unter den Studenten schauen, da hat auch jeder mal mehr, mal weniger, aber so ein generelles Verständnis füreinander ist da, dass es jemanden gibt, der mehr hat und jemanden, der weniger. Keiner verurteilt den anderen. Man hätte zwar vielleicht gerne die bessere Situation, aber man kommt klar mit dem, was man hat. Und da ist nicht dieses Gefühl so, ja, ich bin weniger wert als die Person, weil das ist ja auch Bildung. Eine Person ist nicht weniger wert, nur weil sie jetzt, keine Ahnung, ein 5-Euro-Primal-T-Shirt trägt und kein 50-Euro-Gutsi-T-Shirt, ja. Aber ist das nicht, also wenn man sagt, hey, Geld ist irgendwie, macht wir, ich kann mir viel mehr Dinge leisten, weil ich einfach reich bin, dann streben die Menschen doch danach. Ja. Und dann versuchen sie, das zu erreichen und dann fühlen sie sich besser, weil sie mehr haben und mehr erreichen können mit ihrem Geld, auch als Kapital, als andere Menschen. Gilt es das dann nicht auch ein Stück weit einfach zu bekämpfen? Und gerade auch bei sozialen Medien ist es ja das Gleiche, es ist einfach nur eine andere Währung. Es wird immer in unserer Gesellschaft das Problem geben, ja, dass Menschen mehr oder weniger wollen, ja. Es wird immer diese Form von Ausbeutung in irgendeiner Form geben, weil Menschen einfach so sind. Je mehr du ihnen gibst, desto unersättlicher werden sie, anstatt zu sagen, oh, ich habe den Punkt erreicht und dem ist es okay, ja. Ich kenne keinen Menschen, der sagen würde, hey, ich bin an einem Punkt, das ist okay. Vielleicht gerade bei älteren Menschen, die sagen, hey. Ja, die einfach wirklich eine so lange Lebenszeit schon leben und das alles durchhaben. Und ich habe mir gedacht, ich will an diesem Punkt sein, wo mich Oberflächlichkeiten nicht mehr groß tangieren, damit ich meinen Hirnschmalz nicht damit beschäftige, ob jetzt die Karen sich über meine Nägel herzieht, ja, oder darüber, dass ich fünf Ringe trage, ja. Weil das ist der Punkt, das ist Oberflächlichkeit. Und wenn du älter bist, dann legst du Wert auf andere Dinge, die Zeit, ja. Und ich habe einfach in meinem Leben schon sehr viel Erfahrung gesammelt und dachte mir, alles, was ich habe, sind nette Extras, aber keine Muss, ja. Mein Fashion geht auch nicht in die Richtung, wo ich sagen würde, okay, das passt zum generellen Vibe, weil wozu, ne? Wenn jetzt gerade die Levi-Hose in ist, ich brauche sie nicht, ja. Ich brauche sie nicht, weil es ist ja nicht mal mein Style. Das ist der Punkt, dieses brauchst du das wirklich. Wenn du das brauchst, weil du gesellschaftliche Anerkennung brauchst, dann musst du dich erst mal fragen, warum brauche ich diese gesellschaftliche Anerkennung? Weshalb brauche ich unbedingt diese oberflächliche Anerkennung? Wo ist die wahre Anerkennung? Dass ich sage, oh, da ist ein intelligenter junger Mann vor mir, der was aus seinem Leben machen möchte. Das ist doch eine wahre Anerkennung. Nicht zu sagen, okay, er hat ein Lacoste-T-Shirt an, wow. Welche Anerkennung kommt wirklich an? Welcher Respekt kommt an? Und ich glaube, dieses Oberflächliche, zu sagen, dass man gut aussieht, ist für den ersten Moment schön oder dass man sich was leisten kann, toll. Aber irgendwann kommt es ja zu dem Punkt, dass man auch gesehen werden möchte als Mensch und sagen kann, ey, ich habe aber die und die Qualitäten. Ich bin ein super Sprecher, ich bin ein toller Schauspieler oder ich bin auch ein guter Vater. Ich bin eine tolle Krankenschwester in der Hinsicht, dass man menschliche Anerkennung und Wertschätzung bekommt. Brauchen wir also mehr Individualismus oder mehr Individualisten? Ja, es braucht ganz viel mehr Menschen, die mutig sind, eher zu sich selbst zu stehen und sich nicht der Masse anzupassen. Ich muss sagen, ich wurde unglücklicher, je mehr ich mich der Masse anpasste. Da wurde ich unglücklich. Ist das nicht auch eine Frage von Persönlichkeiten? Es würde ja auch nicht funktionieren, wenn alle Menschen so wären. Doch, ich glaube, dass Individualität ganz viel Gutes bringen könnte. Weil jeder mit seinen Facetten, jeder mit seinem Zahnrad etwas Schönes auslösen könnte. Weil ein System funktioniert nicht, wenn alle Programme gleich sind. Sondern wir brauchen, damit ein ganzheitliches System funktioniert, mehrere Programme, die ineinander greifen. Und die aber auch unterschiedlich funktionieren. Also, wenn ich jetzt zum Beispiel in einem Team arbeite und nicht so gut Videos schneiden kann wie du, dann sage ich, ey, wie wäre es, wenn du das machst und ich mache lieber die Bildbearbeitung, weil da ist meine Stärke. Soll ich jetzt unbedingt lernen, wie man Videos schneidet? Werde aber nie den Punkt erreichen wie du, weil ich das vielleicht auch nicht so gerne mache. Individualität ist etwas Tolles und sollte gefördert werden, aber das sehen wir nicht. Jeder ist nur ein Einheitsbrei. Ist fachliche Spezialisierung dann automatisch Individualität? Ja, auch. Ich finde ganz klar, dass da auch Individualität da sein sollte. Es gibt ja auch Biologen. Ja, auch unter den Biologen sind nicht alle gleich. Alle interessieren sich fürs selbe Fach, aber jeder hat sein anderes Fachgebiet und jeder hat andere Interessen. Und jeder hat ein anderes Gebiet, wo er zum Beispiel tiefer geht in die Materie. Und es greift aber alles ineinander, die Forschung dann, zum Beispiel jetzt, wenn wir von der Forschung reden. Und sie können sich untereinander austauschen über die Ergebnisse oder über die Forschung, die sie gerade betreiben. Und dadurch entsteht ja was. Und wenn das nicht der Fall wäre, wenn sich jeder nur mit einer Thematik auseinandersetzen würde, dann würde gar nichts entstehen. Das ist ja genauso, als würdest du ein Bild malen und nur eine Farbe benutzen. Geht zwar, aber ist nicht so nice. Ist aber dann die technische Kommunikation, die wir irgendwie haben, dass wir nur noch irgendwie über unser Handy, unseren Computer über irgendwie und auch da eben auch mit einem krassen Wandel, also selbst wenn du sagst, hey Leute haben auch schon früher irgendwie nur via Computer Mails geschrieben, haben wir heute nahezu nur noch Textnachrichten oder Sprachnachrichten natürlich auch, aber alles funktioniert irgendwie über Messenger. Ist das irgendwie der Weg für, wie wir kommunizieren sollten miteinander, um diesen Punkt wieder zu erreichen mit mehr Respekt? Oh, mehr Respekt zu erreichen hat erstmal was mit seinem eigenen Charakter zu tun und mit an sich selbst zu arbeiten. Weil je mehr ich mich selbst respektiere, desto mehr kann ich anderen auch Respekt entgegenbringen. Ja, aber ich kann dir viel einfacher schreiben, hey, ich habe heute keine Zeit und dies und jenes und mir irgendwie eine Ausrede ausdenken, als dir das direkt ins Gesicht zu sagen. Also es scheint ja schon irgendwie sowas Biologisches vielleicht auch irgendwie in uns zu sein, dass wir sagen, hey, wir schätzen andere Menschen mehr Wert, wenn wir ihnen als Person begegnen. Ja, wenn wir uns klar machen, dass hinter diesem Text und hinter dieser Sprachnachricht auch ein Mensch mit Gefühlen ist, ein Mensch mit, ein Mensch, das ist der Punkt. Aber können wir das? Ja, man kann, wenn man will. Es ist eine Entscheidung. Ich bin davon überzeugt, es ist eine Entscheidung. Ja, es ist für mich eine Entscheidung, wie ich mit einem Menschen umgehe, sei es nun virtuell oder sei es nun persönlich. Wobei man muss ganz klar sagen, persönlich hat man doch noch Hemmungen. Wenn man Hate-Kommentare einfach auf Facebook schreibt oder auf Instagram oder TikTok, ist es weit einfacher, weil ich die Person ja nicht face-to-face sehe. Ja, aber wenn ich face-to-face jemandem die Beleidigungen sagen würde oder die Kritik, die manche sich trauen zu äußern virtuell, glaube ich nicht, dass sie dem standhalten würden, was dann kommen würde. Das ist der Punkt. Aber wenn wir jetzt sagen, unser gesellschaftlicher Status von Respekt, den wir haben, der hängt ja von der Summe aller Einzelentscheidungen ab. Wie kommen wir dann aber dahin, dass diese persönlichen Beziehungen so weit reichen, dass sie eigentlich wieder den echten Rückhalt der Gesellschaft darstellen? Oh, das ist eine gute Frage. Ich glaube, dass da viel mehr Menschen nötig sind in den Medien, die wirklich auch Eier zeigen. Ich werde das jetzt so ausdrücken. Und ganz klar solche Dinge ansprechen. Zu sagen, das ist feige, wenn du dich hinter einem Kommentar versteckst, hinter einem Avatar und dem Menschen aber nicht eins zu eins ins Gesicht zeigen könntest, wenn du jemanden nicht leiden kannst. Ich habe immer ehrlich gesagt, wenn du mich nicht leiden kannst, sag mir das. Geh mir einfach aus dem Weg. That’s okay. Aber dann sei doch wenigstens ehrlich. Das war es. Authentizität. Das war es. Also mehr Moralisierung dahinter? Ja, es fehlt Moral. Moral ist ein gutes Wort. Die einzige Moral, die man verwenden kann, ist, tu anderen nicht das an, was du selber nicht angetan werden möchtest. Aber das ist schon für manche zu schwer. Und wenn das dir zu schwer ist, dann musst du dich selbst hinterfragen, wo deine Moralvorstellungen sind. Das heißt, jeder darf mit jedem machen, wie er will. Aber wenn es dich betrifft, dann ist es nicht okay. Komisch. Warum kannst du dann nicht diesen Standard auch aufrechterhalten, zu sagen, ich werde ihn nicht via Instagram beleidigen, weil ich auch nicht via Instagram beleidigt werden möchte. Und zu sagen, ich lege das Handy lieber weg, als mir die Zeit jetzt zu nehmen, mir zu überlegen, wie ich diese Person am besten verletzen kann. Warum? Hinterfrag doch mal die Handlung. Kurz mal überlegen. Aber das ist der Punkt, den die Menschen nicht mal hinterfragen wollen. Warum tätige ich jetzt diese Handlung? Warum muss ich diesen Gefühlen, die gerade negativ sind, diesen Raum geben, diese Person zu verletzen? Weil man muss sich klar sein, dass Worte eine unglaubliche Auswirkung haben auf Menschen, dass Wortgewalt genauso schlimm ist wie körperliche Gewalt. Das heißt, du musst dir bewusst sein, dass du gerade einen verbalen Fausttipp jemandem auf die Nase haust. Und stell dir mal vor, das macht jemand mit dir in real life. Da hättest du schon die Hemmung, den Arm zu heben. Da kommst du nicht mal auf die Idee, weil du weißt, das sind Menschen, die das sehen. Du weißt, es hat Konsequenzen. Also haben wir vielleicht auch sogar noch den Punkt von, wenn dann Anfeindungen über soziale Netzwerke geschehen und die Betroffenen das dann hinterher einfach wahrnehmen, als wäre es direkt geschehen. Das aber gar nicht auf der Täterseite existiert. Und vielleicht auch irgendwie eben durch die Natur von dieser Distanz, dass das so viel leichter fällt. Und manche Menschen das einfach nur irgendwie als ihr Hobby machen, damit sie sich besser fühlen oder aus welchen niederen Motiven auch sonst. Wie kann man dem dann am Ende wirklich sinnvoll begegnen? Ist es dann irgendwie mehr Moderation von einfach dicke Haut anziehen? Es geht nicht anders, weil du wirst nicht in den Medien sein können, ohne Kritik zu bekommen. Und diese Kritik kann, man merkt, wenn Kritik positiv ist. Wenn jemand zum Beispiel sagen würde, hey, mach doch dein Content so und so und das und das wäre interessant. Und wenn man das so äußert, auf einem respektvollen Ton, dann sage ich, ey, das ist eine gute Idee, cool, kann ich mir merken. Hatte ich auch schon. Dann sagen sie, ey, guck mal, das und das wäre doch was für dich. Sie schicken mir Beispiele an Videos oder Bildern und sagen, schau, das wäre doch cool. Und ich denke mir, ah, das ist cool, das ist eine positive Kritik. Oder dass sie sagen, sei doch einfach ehrlicher, wie du persönlich bist. Okay, gut, das ist auch wieder eine ehrliche Kritik. Wenn es aber in die Kritik geht zu sagen, deine Nase ist mir zu krumm, dein Make-up ist mir zu fett, deine Lippen wirken so fake oder deine Wimpern sind mir zu lang. Dann ist es wieder eine persönliche Kritik, wo ich sage, das darfst du so sehen, aber warum äußerst du das? Also müssen wir dahin kommen, dass wir auch mehr die Medienaufklärung dahin ausrichten, dass man ein Bewusstsein dafür schafft, hey, das existiert leider in diesem Internet, dass da Menschen um die Ecke kommen mit persönlichen Anfeindungen, obwohl es überhaupt keine sachliche Kritik ist, dass es irgendwie Polemik gibt, die in der Hausordnung ist und all solche Dinge. Und Sarkasmus und Ironie ist ja in unserer Gesellschaft fast schon eine gängige Sprachart. Und das ist auch etwas, das in die negative Richtung geht. Sarkasmus und Ironie sind ja durchaus auch verletzend. Und da muss man sich klar sein, dass da einfach wirklich, das muss so viel Aufklärung geschehen, dass man, ja, das erfordert sehr viel Arbeit. Es erfordert an allen Ecken Arbeit und die Arbeit hat man am meisten an sich selbst. Das ist der Punkt. Und das ist auch der Punkt, den man ändern kann. Ja, also je mehr man an sich selbst arbeitet, das kann ich aus Erfahrung sagen, desto zufriedener wird man mit sich. Weil man einfach weiß, okay, ich muss mich nicht verstecken hinter Hate-Kommentaren, habe ich auch nie gemacht, aber ich muss es dann nicht, weil ich ja den Punkt überwunden habe, zu sagen, ich bin ein wertvoller Mensch, er ist ein wertvoller Mensch oder sie. Ich muss sie nicht angreifen. Wertschätzung. Arbeit an sich selbst. Resultat ist ein besserer Umgang mit sich und mit anderen und ein erfolgreicheres Leben. Ich kenne keine erfolgreiche Person, die einen schlechten Umgang hätte mit anderen, außer von Diktatoren, da brauchen wir aber nicht darüber reden, das ist ein ganz anderes Ding. Aber jeder Mensch, der in irgendeiner Form Business aufgebaut hat oder etc. eben in die Richtung geht, zu sagen, ich möchte ein Unternehmen gründen, ich möchte Sprecher, etc. Dann musst du an dir selbst arbeiten, weil du hast sehr viel mit Menschen zu tun. Menschen achten darauf, wie du mit ihnen umgehst. Und besser freundlich als unfreundlich, weil als Unfreundliche erinnert man sich. Es heißt immer, das war der, der mich so und so genannt hat, da und da im Jahr 2010. An das erinnern sich die Menschen. An das Positive auch, aber weniger, weil diese negativen Gefühle triggern. Gewisse psychische Wunden. Und daran erinnert man sich. Wenn man aber den Erfolg von an sich selbst arbeiten nur daran misst, wie gut man vorankommt, könnte man auch sagen, ich arbeite an mir, indem ich manipulativer werde oder mich in Gaslighting übe und all solche Sachen. Das ist ja bei manchen Menschen, gerade auch im Öffentlichen, vielleicht auch sehr erfolgreich. Aber das ist ja keine Arbeit an sich. Arbeit an sich bedeutet, dass man in eine positive, nicht toxische Richtung geht. Das ist für mich Verdrängung. In der Psychologie ist es ganz klar Verdrängung. Weil ich ja dann nicht mich dem stellen möchte, dass ich gewisse Sachen habe, an denen ich arbeiten muss. Das ist Verdrängung. Wenn ich einfach nur Gaslighte die Leute oder nur hässliche Kommentare von mir gebe, um sie von mir fernzuhalten, dann ist das keine Arbeit an sich selbst. Wenn man aber merkt, man merkt in der letzten Zeit, man ist eher geneigt dazu, Leute zu beleidigen, warum auch immer, weil man Aggressionen hat, mit denen man nicht umgehen kann, dann kann man einfach für sich entscheiden zu sagen, ich habe gerade keinen guten Mut. Ich kommuniziere vielleicht nicht so viel mit Menschen, bei denen ich weiß, ich könnte tendenziell austicken. Das ist Arbeit an sich selbst, weil jeder kleine Schritt ist in Richtung gut. Und auch wieder kleine Schritte zu honorieren und zu sagen, ich habe heute nicht den normalen Weg gegangen, den ich sonst gehe, in dem ich mich abends zusaufe, weil es ein blöder Tag war, sondern sage, ich gönne mir ein gutes Steak. Das ist alles Arbeit an sich selbst. Es hat einen sehr, sehr großen Ertrag, aber es ist Arbeit. Es ist genauso wie beim Sport. Wenn du keinen Sport treibst, kannst du nicht erwarten, Sportler zu werden. Das wird nicht funktionieren. Gut. Wollen wir zum Ende eine Pause machen? Das war es mit der ersten der beiden Folgen dieses Podcasts. In der nächsten Folge geht es dann eher um Kristines persönliches Leben. Welche Entscheidungen sie wo in ihrem Leben wohin geführt haben und welche harten Wege sie dafür gehen musste. Vielen Dank fürs Anhören und bis dann.

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